Chiquita Bananenkonzern muss Schadenersatz in Millionenhöhe zahlen

Ein US-Gericht erkennt keinen Zweifel: Chiquita Brands hat eine paramilitärische Gruppe, die für Menschenrechtsverletzungen verantwortlich gemacht wird, wissentlich finanziell unterstützt.

Mittwoch, 12. Juni 2024, 10:44 Uhr
Hedda Thielking
Artikelbild Bananenkonzern muss Schadenersatz in Millionenhöhe zahlen
Bildquelle: Belz

Chiquita wurde von einem US-Gericht zu Schadenersatz von umgerechnet 38,3 Millionen Dollar (35,6 Millionen Euro) verurteilt. Laut eines Berichts des Redaktionsnetzwerks Deutschland sieht es das Gericht als erwiesen an, dass der Bananenexporteur zwischen 1997 und 2004 rund 1,7 Millionen Dollar an die gewalttätige rechtsgerichtete paramilitärische Gruppe „Vereinigte Selbstverteidigungskräfte Kolumbiens“ (AUC) gezahlt hat. Dass es sich bei diesem Betrag um Schutzgelder für den Konzern und seine Mitarbeiter gehandelt haben soll, konnte Chiquita Brands dem Gericht zufolge nicht ausreichend belegen.

Die AUC wird für schwere Menschenrechtsverbrechen und für den Tod von acht kolumbianischen Männern verantwortlich gemacht. Das Geld, zu dem der Konzern verurteilt wurde, erhalten nun die 16 Angehörigen der Opfer. „Dieses Urteil sendet eine deutliche Botschaft an alle Unternehmen: Wer von Menschenrechtsverletzungen profitiert, wird nicht ungestraft bleiben“, sagte Marco Simons, einer der Klägeranwälte.

Chiquita nahm auf Anfrage der LP zu dem Urteil keine Stellung.

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