Fisch und Fischerzeugnisse Branche kritisiert wachsende Bürokratie

Die deutsche Fischindustrie konnte im Jahr 2023 nur zum Teil die gestiegenen Kosten durch höhere Erlöse decken. Zudem leidet die Branche unter der zunehmenden Bürokratie.

Mittwoch, 12. Juni 2024, 10:24 Uhr
Theresa Kalmer
Bildquelle: Getty Images

Die Unternehmen der deutschen Fischindustrie und des Fischgroßhandels litten im Berichtsjahr 2023 unter den wirtschaftlichen Folgen des Krieges in der Ukraine, der anhaltenden Energie- und Rohstoffkrise sowie den neuen geopolitischen Belastungen im internationalen Handel. Die gestiegenen Kosten für Energie, Rohstoffe, Logistik und Personal konnten die Produzenten und Händler der Branche nur zum Teil durch höhere Erlöse decken, sodass am Ende die Ertragslage der Unternehmen sehr angespannt war.

Wenig Verständnis zeigt die Branche für die zunehmenden bürokratischen Hürden entlang der Lieferkette von Fisch und Meeresfrüchten (zum Beispiel neue Regelwerke zu Lieferketten) und bei der Herstellung und Vermarktung von Fisch- und Meeresfrüchteerzeugnissen (Rückverfolgbarkeit, neue Produktbeschreibungen des deutschen Lebensmittelbuches, Temperaturvorgaben für Sushi). Positiv zu vermerken ist, dass es der deutschen Fischindustrie und dem Fischgroßhandel dennoch gelungen ist, einen soliden Beitrag zur Sicherstellung der Versorgung des Lebensmitteleinzelhandels und der Gastronomie mit sicheren und vielfältigen „Blauen Lebensmitteln“ zu leisten, so der Bundesverband Fisch.

Im Jahr 2023 ist der Verkaufswert ab Werk von 2,32 Milliarden Euro im Vorjahr um 5,6 Prozent auf einen neuen Höchstwert von 2,45 Milliarden Euro angestiegen, während die Produktionsmenge mit 387.891 Tonnen um 3,3 Prozent unter dem Niveau des Vorjahres zurückblieb. Die Branche bewerte diese Entwicklung insgesamt positiv, da sie die hohe Wertschätzung für Fisch und Meeresfrüchte in Deutschland unterstreicht.

Die Unternehmen der Fischindustrie und des Fischgroß- und -außenhandels sind wichtige Akteure in der Wertschöpfungskette Fisch. Neben der Bewältigung der aktuellen internationalen Herausforderungen haben die Unternehmen die Zukunftsfähigkeit des Sektors im Blick. Fisch und Seafood seien die Quellen tierischen Proteins für die menschliche Ernährung mit der geringsten Klimabelastung – darauf müsse in der allgemeinen Ernährungsdiskussion immer wieder hingewiesen werden, heißt es in einer Pressemitteilung des Bundesverbands Fisch.

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