Das weltweit tätige, börsennotierte Lebensmittelunternehmen mit Hauptsitz in Paris erwirtschaftete 2020 mit rund 100.000 Angestellten rund 23,6 Milliarden Euro. In Deutschland verbindet man Danone mit Milchfrische- sowie pflanzenbasierten Produkten, Mineralwässern sowie medizinischer und frühkindlicher Ernährung. Zum Portfolio gehören Marken wie „Actimel“, „Activia“, „Fruchtzwerge“, „Dany Sahne“, „Oikos“, „Danone Mars Mix“ und „Danone Disney“.
Auf Nachfrage der Lebensmittel Praxis zur Übernahme in Russland teilte das Unternehmen mit: „Danone hat die Entscheidung der russischen Behörden zur Kenntnis genommen, Danone Russland vorübergehend unter externe Verwaltung der russischen Behörden zu stellen“. Man untersuche derzeit die Situation, so die Presseabteilung.
Ein Verwandter des tschetschenischen Machthabers Ramsan Kadyrow soll laut Zeitungsmeldungen die nun unter staatliche Zwangsverwaltung gestellte russische Tochterfirma des französischen Lebensmittelkonzerns Danone leiten. Ibrahim Sakrijew, ein Neffe Kadyrows und stellvertretender Regierungschef Tschetscheniens, habe die Leitung von Danone Russland inne, teilte am Dienstagabend die Regierung der russischen Teilrepublik mit. „Seine Wahl zeige, dass die Vertreter des Teams des tschetschenischen Anführers und Helden Russlands, Ramsan Achmatowitsch Kadyrow, talentierte und erfolgreiche Manager sind“, heißt es in der Erklärung. Kadyrow regiert die Teilrepublik seit 2007. Viele Familienmitglieder und Weggefährten des Machthabers bekleiden wichtige Posten in Tschetschenien. Kadyrow gilt als einer der loyalsten Unterstützer Putins und profitiere von jährlichen Milliardenzahlungen Moskaus.
Als Reaktion auf die Zwangsverwaltung bereitet sich Danone darauf vor, alle notwendigen Maßnahmen zu ergreifen, so ist dem Statement zu entnehmen, „um seine Rechte als Aktionär von Danone Russland und die Kontinuität des Geschäftsbetriebs im Interesse aller Beteiligten, insbesondere seiner Mitarbeiter, zu schützen.“
Diese Entscheidung Russlands habe keine Auswirkungen auf Danones Finanzprognose für 2023, hieß es.