Tarifkonflikt Warnstreiks in Berliner Süßwarenindustrie

Beschäftigte in fünf Berliner Süßwarenunternehmen legten heute ab 4.30 Uhr ihre Arbeit nieder. Zu dem Warnstreik hat die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) aufgerufen. „Vollkommen unbegründet und restlos überzogen“, sagen die Arbeitgeber zu den Streiks und verweisen auf ihr letztes Angebot.

Montag, 05. Juni 2023 - Hersteller
Lebensmittel Praxis
Artikelbild Warnstreiks in Berliner Süßwarenindustrie
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In vier Werken ist demnach nur die Frühschicht betroffen, im Bahlsen-Werk in der Oberlandstraße in Tempelhof soll die Arbeit ganztägig ruhen. Dort treffen sich Beschäftigte aus allen fünf Unternehmen am Morgen (8.30 Uhr) zudem zu einer Versammlung. Insgesamt arbeiten in den fünf Betrieben rund 1.200 Menschen.

Für die bundesweit rund 60 000 Branchenbeschäftigten verlangt die Gewerkschaft monatlich 500 Euro mehr in den unteren Tarifgruppen, in den übrigen 400 Euro mehr, für Auszubildende 200 Euro mehr im Monat. Das Angebot der Arbeitgeber, die Löhne 2023 um 3,8 Prozent und 2024 um 2,9 Prozent zu erhöhen, lehnt die NGG als unzureichend ab. Nach Angaben der NGG sind am Montag Warnstreiks auch in anderen Bundesländern geplant, etwa in Niedersachsen und Thüringen. Mitte Mai hatte die Gewerkschaft eine bundesweite „Warnstreikwelle“ im Juni angekündigt.

Die aktuellen Warnstreiks in der Süßwarenindustrie sind nach Ansicht des Bundesverbandes der Deutschen Süßwarenindustrie e.V. (BDSI) „vollkommen unbegründet und restlos überzogen“. Die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) habe Mitte Mai die auf zwei Tage angesetzten Tarifverhandlungen bereits am ersten Verhandlungstag einseitig abgebrochen, erklärt der BDSI.

„Anstatt mit den Arbeitgebern zu sprechen und gemeinsam an einem neuen Tarifvertrag zu arbeiten, hat die NGG den zweiten Verhandlungstag rein intern für die Vorbereitung von Warnstreiks, Aufzeichnung von Statements, Vorbereitung von Flugblättern usw. genutzt“, erklärt Ernst Kammerinke, Tarifpolitischer Geschäftsführer des BDSI. Die Arbeitgeber hätten demnach am 15. Mai ein „ordentliches Angebot unterbreitet und darauf aufbauend in den anschließenden, zum Teil vertraulichen Gesprächen deutliche Signale für weitere Zugeständnisse gesendet“, so Kammerinke weiter. Auch auf ein im Nachgang zu den Tarifverhandlungen unterbreitetes Gesprächsangebot des Süßwarenverbandes ist die NGG nach Mitteilung des BDSI nicht eingegangen.

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