Molkereibranche Hochland-Gruppe unzufrieden mit 2022

Die im Allgäu ansässige Hochland-Gruppe blickt, laut eigener Aussage, auf ein unbefriedigendes Unternehmensergebnis zurück. So sei der Umsatz 2022 zwar um rund 30 Prozent gestiegen, die EBIT-Marge läge aber nur bei 3,7 Prozent.

Mittwoch, 03. Mai 2023 - Hersteller
Dr. Friederike Stahmann
Artikelbild Hochland-Gruppe unzufrieden mit 2022
Bildquelle: Hochland

„Ein stabiles Markengeschäft sowie Wachstum im Geschäftsfeld Foodservice konnten rückläufige Mengen in den Geschäftsfeldern Private Label und Co-Packing ausgleichen, so dass in Summe ein Absatzwachstum von 0,6 Prozent auf jetzt 412.500 Tonnen erreicht, wurde“, resümierte Hubert Staub, CFO der Hochland SE, bei der heutigen Pressekonferenz zu den Ergebnissen des Geschäftsjahres 2022.

Gekennzeichnet sei das abgelaufene Jahr durch Rekordinflation sowie Kaufzurückhaltung und dies wiederum begleitet von historisch hohen Milchauszahlungspreisen von in der Spitze 60 Cent je Liter. Die damit verbunden höheren Kosten für das Endprodukt Käse (Hochland ist mit Marken wie Hochland, Grünländer, Almette und Gervais im deutschen LEH vertreten) hätten nur zum Teil und zudem verzögert an den Handel und damit an die Endverbraucher weitergegeben werden können. Grund dafür seien langfristige Kontrakte, so CEO Peter Stahl. So konnte zwar durch die nur zum Teil umgesetzten Preiserhöhungen der Umsatz auf 2,2 Milliarden Euro steigen. Der Jahresüberschuss lag, laut Angaben des Unternehmens, bei 59,9 Millionen Euro. Vor allem die Ertragssituation in Deutschland sei völlig unbefriedigend gewesen, kommentierte Hubert Staub die Zahlen: die EBIT-Marge für das Geschäft im eigenen Land läge gerade einmal bei 1,2 Prozent.

Bei der Aufdröselung des Umsatzes nach Geschäftsfeldern, zeigt sich, dass das Markengeschäft mit 44,6 Prozent zum Gesamtumsatz beitrug, dass der Handelsmarken mit 23,3 Prozent, des Foodservices mit 23 Prozent, das Co-Packing mit 4,1 Prozent, die vegane Linie (Simply V und Beetgold) mit 2,2 Prozent und sonstige Unternehmenszweige mit knapp 3 Prozent. Betrachtet man die Umsatzverteilung nach Regionen, stellt man fest, dass der deutsche Markt mit etwas mehr als 30 Prozent an Bedeutung weiter verliert, dagegen andere EU-Länder mit 33 Prozent bedeutender werden und gar das Geschäft mit und in Drittländern, wie USA, Russland, Ländern des asiatischen und afrikanischen Kontinents mit inzwischen 37,4 Prozent für die Allgäuer Käsehersteller am bedeutendsten ist.

Investitionen im In- und Ausland

Investiert habe man in den letzten drei Jahren insgesamt 440 Millionen Euro. Unter anderem in den Abschluss des Digitalisierungsprojektes S/4 HANA an den deutschen Standorten. Vollständig abgeschlossen werden konnte der Bau und die Inbetriebnahme des vollautomatisierten Hochregallagers am Standort Schongau. Ebenfalls habe man in die Werke in Rumänien, Polen und Frankreich investiert.

Die Produktion an den drei Standorten in Russland mit 1.600 Mitarbeitern wolle man fortsetzen, so Peter Stahl. Nach Gesprächen in Moskau sei man zur Überzeugung gekommen, dass es richtig sei, am Engagement in Russland festzuhalten. Nicht zuletzt, weil man damit auch konform zur laut EU-Politik handele, die nur Sanktionen beschlössen, die nicht die Bevölkerung beträfen. Zwar sei die Ersatzteilbeschaffung für die Produktion schwierig geworden, doch nicht unmöglich, so dass die Erzeugung von Frisch-, Schmelz- und Weißkäse laufe. Der Mitarbeiterschwund aufgrund der Kriegssituation sei bisher gering. Zehn Mitarbeiter mussten bisher an die Front.

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