Chemisches Recycling Arla Foods und Südpack testen gemeinsam

Einstieg ins chemische Recycling: Der Folienhersteller Südpack und Arla Foods führen derzeit einen Test mit 80 Tonnen Kunststofffolie aus der Molkerei Rødkærsbro in einer Pilotanlage durch.

Dienstag, 25. April 2023 - Hersteller
Lebensmittel Praxis
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Bildquelle: Südpack

Arla Foods hat in Zusammenarbeit mit Südpack ein Modell entwickelt, um die Herstellung von Reifebeuteln für Mozzarellakäse kreislauffähig zu machen. Durch den Einsatz des chemischen Recyclingverfahrens bleibe der Kunststoff im Kreislauf und werde zu neuen Verpackungen verarbeitet, anstatt verbrannt zu werden, wodurch der Gesamtbedarf an fossilen Rohstoffen und der Kohlenstoff-Fußabdruck verringert würden, heißt es in einer Mitteilung des Verpackungsherstellers.

Der Mozzarella-Käse wird in der Molkerei Rødkærsbro in Dänemark hergestellt. Er muss etwa zwei Wochen lang in speziell entwickelten Reifebeuteln reifen. Die Kunststofffolien müssen aus Gründen der Lebensmittelsicherheit mehrlagig sein. Dies bedeutet jedoch, dass sie nicht durch mechanisches Recycling aufbereitet werden können, wie es sonst in ganz Europa Standard ist. Daher mussten sie bisher verbrannt werden, nachdem sie ihre wichtige Rolle im Produktionsprozess erfüllt hatten.

Um einen höheren Verwertungsgrad zu erreichen und im Rahmen des Engagements von Arla, die Kreislaufwirtschaft zu optimieren und die Verwendung fossiler Rohstoffe zu reduzieren, führen Südpack und die Molkereigenossenschaft einen groß angelegten Test durch, bei dem 80 Tonnen Kunststoffabfälle durch chemisches Recycling in neue Verpackungen umgewandelt werden.

„Statt unsere Kunststofffolien zu verbrennen, was zu einem einmaligen Energiegewinn führt, recyceln wir sie und verwenden das recycelte Material für die Herstellung neuer Verpackungen. Dies verringert den Kohlenstoff-Fußabdruck und den Bedarf an neuen fossilen Rohstoffen. Es mag offensichtlich klingen, aber in der komplexen Welt des Recyclings ist dies ein spannender Schritt auf unserem Weg zu einer vollständig kreislauffähigen Verpackung“, sagt Grane Maaløe, Lead Packaging Development Manager bei Arla Foods. Wissenswert: Selbst wenn die Reifebeutel für das werkstoffliche Recycling geeignet wären, dürfte das Rezyklat nicht wieder mit Lebensmitteln in Berührung kommen. Infolgedessen würden die Folien nicht als neue Lebensmittelverpackungen recycelt, sondern downgecycelt und anderweitig verwendet werden und damit den Kreislauf verlassen. Nach Abschluss und Auswertung des Tests werden die beiden Partner die nächsten Schritte planen.

Vor rund zwei Jahren ist Südpack eine strategische Kooperation mit Carboliq eingegangen. Carboliq baut und betreibt Anlagen zur Verölung gemischter und kontaminierter Kunststoffabfälle . Primäres Ziel war es zunächst, die Pilotanlage für das Recycling der eigenen Materialien zu nutzen, die bei der Produktion von Verpackungsfolien anfallen. Jetzt werden erste Kundenprojekte realisiert.

„Durch die Nutzung der Kapazitäten von Carboliq, unserer chemischen Recyclinganlage in Deutschland, können wir sicherstellen, dass die für die Käsereifung von Arla hergestellten Folien nicht aus dem Kreislauf ausscheiden, sondern zu neuen Verpackungen recycelt werden. Eine Tonne Mischkunststoff entspricht zwar nicht einer Tonne neuer Verpackungen, aber sie reduziert den Bedarf an fossilen Rohstoffen und ebnet den Weg für weitere Investitionen in diese Infrastruktur“, sagt Dirk Hardow, Business Unit Manager bei Südpack.

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