Angesichts des drohenden Gasmangels seien hohe Investitionen für die standortspezifische Energieversorgung der Fabriken notwendig gewesen. Zudem hätte die lange Trockenheit im Sommer, die auch die Herbstniederschläge nicht ausgleichen konnten, sowie ein höherer Schädlingsdruck und früher Frost am Jahresende, der Rübenernte geschadet. Letztlich habe der Rübenertrag so, mit 70,3 Tonnen pro Hektar, knapp 15 Prozent unter dem Vorjahr und der Zuckergehalt mit 17,5 Prozent auf Vorjahresniveau gelegen. Aus den insgesamt 25,4 Millionen Tonnen Zuckerrüben seien knapp 3,9 Millionen Tonnen Zucker hergestellt worden und damit rund 15 Prozent weniger als in der Kampagne 2021/22.
Angesichts der gestiegenen Produktions- und Betriebskosten stellten die aktuellen Preisentwicklungen auf dem EU-Zuckermarkt sowie die stabile Nachfrage dennoch eine gute Basis für die kommende Rübenkampagne dar, so die Branchenvereinigung. Für die Zukunft des regionalen Rübenzuckers seien jedoch auch anstehende politische Rahmensetzungen richtungsweisend. Mit großer Sorge blicke die Branche auf den Entwurf der EU-Verordnung für die nachhaltige Verwendung von Pflanzenschutzmitteln (SUR). Ein pauschales Verbot von Pflanzenschutzmitteln in empfindlichen Gebieten beträfe wesentliche Einzugsgebiete von Zuckerfabriken, sagt die Wirtschaftliche Vereinigung Zucker.