Aufgrund des massiven Preisanstiegs für Milchprodukte im LEH und gleichzeitig einem konstantem Abverkaufsniveau stieg der Umsatz der Milchwerke Schwaben, laut aktuellem Geschäftsbericht, im vergangenen Jahr auf 333 Millionen Euro (plus 34 Prozent). Der Jahresüberschuss der Molkereigenossenschaft liege aber nahezu unverändert zum Vorjahresergebnis bei fast 1,3 Millionen Euro, teilte das Unternehmen mit.
Mit den Erlössteigerungen im abgelaufenen Jahre gingen auch deutlich höhere Produktionskosten einher. So weist der heute in der Generalversammlung in Ulm vorgestellte Geschäftsbericht unter anderem eine Erhöhung des Materialaufwands um 79,9 Millionen Euro auf 289,6 Millionen Euro gegenüber dem Vorjahreszeitraum aus. In dieser Summe sind 214,1 Millionen Euro Milchgeldzahlungen an die Lieferanten enthalten. Diese Zahlungen erhielten die 803 Milcherzeuger der Genossenschaft für die Lieferung von 406 Millionen Kilogramm Milch, wovon knapp 9 Millionen Kilogramm nach Biolandvorgaben zertifizierte Biomilch waren. Zu den weiteren Ausgabenposten gehörten Milchzukäufe, Beifuhrkosten und Aufwendungen für bezogene Hilfs- und Betriebsstoffe, Zusatzstoffe, Verpackungsmaterial und die Energie, so das Unternehmen.
Eine recht unterschiedliche Entwicklung zeichnete sich in den einzelnen Produktbereichen ab. Das für die Milchwerke Schwaben klassische Segment Joghurt und Dessert im 1-Kilogramm- bzw. 800-Gramm-Becher konnte, laut Unternehmen, am stärksten zulegen und erhöhte sich im Absatz überproportional um 21,3 Prozent auf 69.456 Tonnen. Im Bereich Käse und SB-Käse verminderte sich der Absatz aufgrund der geringeren Rohstoffbasis um 2,3 Prozent auf 32.962 Tonnen. Bei den Kleinbechern Milchreis konnte der Absatz um 9,5 Prozent gegenüber dem Vorjahr gesteigert werden.
Die Prognose für das laufende Geschäftsjahr formuliert Karl Laible, geschäftsführender Vorstand bei Milchwerke Schwaben, so: „Das Jahr 2023 wird in vielerlei Hinsicht sehr herausfordernd werden. Es geht darum, die Kosten in den Griff zu bekommen und auskömmliche Milchgeldauszahlungen zu erwirtschaften.“