Lebensmittel Branche erwartet steigende Preise

Unter dem Eindruck der hohen Inflation wird bei der Internationalen Grünen Woche in diesem Jahr vor allem über steigende Preise und die angespannte Lage auf dem Lebensmittelmarkt diskutiert.

Donnerstag, 19. Januar 2023 - Hersteller
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Die Herausforderungen seien noch nie so groß gewesen wie 2022 und auch 2023, sagte Christian von Boetticher, Vorsitzender der Bundesvereinigung der Deutschen Ernährungsindustrie, am Mittwoch vor der Eröffnung der traditionellen Agrarmesse in Berlin. Vor allem hohe Energiepreise „zwingen die Industrie langsam in die Knie“. Für dieses Jahr erwartet die Branche weiter steigende Lebensmittelpreise.

Die Grüne Woche beginnt nach zwei Jahren Corona-Pause an diesem Freitag wieder als Vor-Ort-Event in den Berliner Messehallen.

Erwartet werden 1400 Aussteller aus rund 60 Ländern - etwas weniger als vor Corona. Als Höhepunkte bewarb Messe-Chef Dirk Hoffmann die Blumenhalle mit 2200 Quadratmetern Fläche und ein abwechslungsreiches Programm in der Tierhalle. Die Messe hofft bis zum Abschluss am 29. Januar auf rund 300.000 Besucher.

Die Preise für Nahrungsmittel gingen im vergangenen Jahr bereits um 13,4 Prozent nach oben. Für Gemüse meldete das Statistische Bundesamt einen Anstieg um 10,7 Prozent, bei Obst um 3,0 Prozent. „2022 war noch eine Mischkalkulation mit alten 2021er-Preisen. Die Spitzen der Preise 2022 machen sich auch 2023 noch bemerkbar und schlagen durch“, sagte von Boetticher. Problematisch für die Industrie sei, dass nicht alle Kostensteigerungen weitergegeben werden könnten - bei bestimmten Preisschwellen würden die Produkte dann schlicht nicht mehr gekauft.

In einigen Statistiken ließ sich zuletzt bereits ablesen, dass die Verbraucher verstärkt zu günstigeren Produkte greifen. So erhielt das Geschäft mit Bio-Lebensmitteln einen ungewohnten Dämpfer, vor allem Reformhäuser und reine Bio-Märkte bekamen das zu spüren. Bio wurde stattdessen eher im Discounter gekauft - oder gar nicht.

Die Branche appellierte auch mit Blick auf den vorgesehenen Wandel zu mehr Tier- und Naturschutz an die Konsumenten, im Einkaufsverhalten die Richtung vorzugeben. „Wenn die Weiterentwicklung der deutschen Landwirtschaft gelingen soll, dann muss auch weiterhin der Griff ganz gezielt zu höherwertigen Produkten erfolgen“, sagte Bauernpräsident Joachim Rukwied.

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