Hygienepapiere Hakle meldet Insolvenz an

Die aktuellen Energie- und Materialpreise haben den Hygienepapierhersteller Hakle in die Enge getrieben. Das Unternehmen hat damit begonnen, sich mithilfe eines Eigenverwaltungsverfahrens neu aufzustellen. „Es geht um den Erhalt des Standortes und seiner Arbeitsplätze“, sagt Geschäftsführer Volker Jung (Foto). 

Montag, 05. September 2022, 07:31 Uhr
Lebensmittel Praxis
Artikelbild Hakle meldet Insolvenz an
Bildquelle: Hakle

Der Geschäftsbetrieb des mittelständischen Unternehmens soll vollumfänglich fortgeführt werden. „Die Eigenverwaltung bietet uns die notwendige Flexibilität und Geschwindigkeit, um unseren Betrieb nachhaltig zu sanieren und ganz im Sinne unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, Kunden und Gläubiger neu aufzustellen“, sagt Geschäftsführer Volker Jung.

Um die herausfordernden Aufgaben in den kommenden Monaten zu bewältigen, stehen dem Geschäftsführer das Team um Dr. Matthias Kampshoff von der Kanzlei McDermott Will & Emery und die Sanierungsexperten der AMBG Adiutor Management- und Beratungsgesellschaft mbH zur Seite. Bei dem Insolvenzverfahren in Eigenverwaltung bleibt die Geschäftsführung des Hygienepapierherstellers um Volker Jung weiter für das operative Geschäft zuständig. Als vorläufigen Sachverwalter hat das Gericht den Rechtsanwalt und Restrukturierungsspezialist Dr. Jan-Philipp Hoos von White & Case mit dem heutigen Beschluss bestellt.

Die energieintensive Papierindustrie unterliegt seit Beginn der Corona-Pandemie 2020 starken Verwerfungen im global agierenden Rohstoff-, Logistik- und Energiemarkt. Die Unternehmen kämpfen seit nunmehr drei Jahren mit stark gestiegenen Herausforderungen – vor allem im Gas- und Stromsektor. Die massiv gestiegenen Kosten für Material- und Energiebeschaffung sowie der Transporte konnten bislang nicht im zeitlich und/oder wirtschaftlich hinreichenden Umfang an die Kunden im Lebensmitteleinzelhandel und den Drogeriesektor weitergegeben werden.

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