Grund sei die andauernde Trockenheit. Die ausbleibenden Niederschläge drücken auch in der Zuckerwirtschaft deutlich auf die Ertragserwartungen. Der Branchenverband schätzt, dass 25,4 Millionen Tonnen Rüben für die Zuckerverarbeitung geerntet werden. Damit liegt die erwartete Menge unter dem Dreijahresdurchschnitt von rund 27,3 Millionen Tonnen. Im vergangenen Jahr lag der Ertrag mit rund 29,3 Millionen Tonnen deutlich höher.
Zuckerrüben sind nicht lange lagerfähig. Deshalb muss in der kurzen energieintensiven Kampagne zuverlässig ausreichend Energie für die Ernte, den Transport und die Verarbeitung verfügbar sein. Der drohende Gasmangel und insgesamt steigende Energiepreise sind nach Angaben des Verbandes somit zudem eine Herausforderung. „Die Zuckerwirtschaft arbeitet hierfür fieberhaft an Standort-angepassten Lösungen. Diese bedeuten erhebliche Mehrkosten für die Unternehmen. Zusätzlich sind die Preise für Energie und andere Betriebsmittel deutlich gestiegen“, sagt Tissen.
Auf eine sichere Energieversorgung kommt es auch zukünftig an. Bis 2045 soll die Energie für den Betrieb der Fabriken aus biogenen Reststoffen – Rübenschnitzel aus der eigenen Produktion – gewonnen werden. „Damit könnten wir Zucker nahezu unabhängig von externen Energiequellen und klimaneutral produzieren. Allerdings dürfen uns die Regelungen zur Erneuerbare-Energien-Richtlinie hier keinen Strich durch die Rechnung machen. Noch können die EU-Abgeordneten und die Mitgliedstaaten die richtigen Weichen stellen “, appelliert Tissen an die Politik.