Milchwirtschaft Arla erforscht Potenzial regenerativer Landwirtschaft

Wie kann Milchviehwirtschaft ohne den Einsatz von Kunstdünger und Pestiziden funktionieren? Die Molkereigenossenschaft Arla Foods nimmt in einem Forschungsprojekt die sogenannte regenerative Landwirtschaft und ihre Folgen für Natur und Klima unter die Lupe.

Montag, 20. September 2021 - Hersteller
Lebensmittel Praxis
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Bildquelle: Arla

Arla unternimmt zwei konkrete Schritte, um mehr Daten und Erkenntnisse darüber zu gewinnen, wie die Milchwirtschaft durch regenerative, landwirtschaftliche Methoden zur Verbesserung der Bodenbiologie, der Kohlenstoffbindung, der Wasserqualität und der Biodiversität beitragen kann. Das teilte die Molkereigenossenschaft am Montag mit. Unter regenerativer Landwirtschaft wird Landbau unter Verzicht auf den Einsatz von Kunstdünger und Pestizide verstanden.

Der erste Schritt ist die Einrichtung eines Pilotprogramms, das in Zusammenarbeit mit Experten für regenerative Landwirtschaft des Beratungsunternehmens FAI Farms und anderen Fachorganisationen entwickelt wurde. 24 ausgewählte Pilotbetriebe in fünf Ländern, darunter auch Deutschland, werden künftig in der Anwendung verschiedener regenerativer Methoden geschult. Ihre Erfahrungen sowie die erhobenen Daten sollen Erkenntnisse darüber liefern, wie regenerative Methoden auf verschiedene Systeme von Milchviehbetrieben in Europa angewendet werden können, und wie sie sich auf das Klima und die Natur auswirken. 

Bio-Bauern sammeln Bodenproben

Der zweite Schritt betrifft die europaweit 916 Bio-Landwirte der Genossenschaft, die pro Jahr zusammen eine Milliarde Kilogramm Biomilch produzieren; die weltweit größte Biomilchmenge unter den Molkereien. Ab diesem Jahr werden die Arla Bio Landwirte einmal jährlich ihre Maßnahmen im Bereich der Biodiversität selbst bewerten und registrieren. So können entsprechende Daten erhoben werden. Darüber hinaus sammeln die Bio-Landwirte Bodenproben, die von einem externen Labor analysiert werden, um einen Ausgangswert für den Bodenkohlenstoff des jeweiligen Betriebs zu ermitteln. Außerdem stellen die Bio-Landwirte sicher, dass in ihren Betrieben eine Reihe von Maßnahmen für die Bodengesundheit und die Biodiversität vorhanden sind. Ab 2022 werden die Bio-Landwirte auch Indikatoren für Bodengesundheit selbst bewerten, wie zum Beispiel das Testen des Bodengeruchs und die Anzahl vorhandener Regenwürmer. 

„Als Molkereigenossenschaft im Besitz von Landwirten haben wir ein großes Interesse daran zu verstehen, wie wir die negativen Auswirkungen der Milchwirtschaft verringern und die positiven maximieren können“, sagte der Landwirt Walter Lausen, deutsches Mitglied im Aufsichtsrat von Arla Foods und Vorsitzender des Organic Council (Bio Ausschuss) für die Region Zentraleuropa. „Eine Reihe unserer Landwirte beschäftigt sich schon seit einiger Zeit mit Praktiken der regenerativen Landwirtschaft. Auch aufgrund ihres Enthusiasmus haben wir uns entschlossen, als Genossenschaft hier einen breiteren Ansatz zu verfolgen, der von den Bio-Landwirten und einigen Pilotbetrieben angeführt wird.“

Definition und Daten werden benötigt

Die regenerative Landwirtschaft hat laut Arla bei Erzeugern, dem Einzelhandel, der Forschung und Verbrauchern an Aufmerksamkeit gewonnen. besonders als eine der Antworten auf die doppelte Herausforderung des Klimawandels und des Verlusts von Biodiversität. Es besteht allgemeiner Konsens darüber, dass die Verbesserung der Bodengesundheit und der Biodiversität Kernelemente der regenerativen Landwirtschaft sind. Gleichzeitig gibt es keine allgemein anerkannte Definition dieses Ansatzes. Darüber hinaus gibt es in Europa nur wenige, wissenschaftliche Beispiele für regenerative Methoden in der Milchwirtschaft, an denen sich Landwirte aktuell orientieren können. Arla möchte dazu beitragen, diese wichtige Datenlücke zu schließen, indem es die Erfahrung und das Wissen seiner Landwirte nutzt.

„Unser Ziel ist es, datenbasierte Nachweise für den erfolgreichen Einsatz regenerativer Methoden in Milchviehbetrieben zu erhalten. Während wir uns darauf konzentrieren die negativen Auswirkungen unserer Arbeit zu verringern, ist die positive Wirkung, die wir als Landwirte auf unseren Flächen erzielen können, noch nicht gründlich wissenschaftlich bewiesen. Wir wollen mehr wissenschaftlich fundierte Erkenntnisse gewinnen, damit Milchbauern die richtigen Maßnahmen für die Zukunft ergreifen können“, sagt Walter Lausen.

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