Neue Bundesregierung Handels-Mann Wildberger wird Digitalminister

Der designierte Bundeskanzler Friedrich Merz holt mit Ceconomy-Chef Karsten Wildberger (Foto) einen Handelsmanager in sein zukünftiges Kabinett. Er soll das Ministerium für Digitalisierung und Staatsmodernisierung leiten. Alois Rainer (CSU) übernimmt das Agraressort. 

Montag, 28. April 2025, 10:40 Uhr
Manuel Glasfort
Dr. Karsten Wildberger leitete bisher den Einzelhandelskonzern Ceconomy, nun soll er als Digitalisierungsminister ins Kabinett von Friedrich Merz wechseln. Bildquelle: Ceconomy

Die CDU hat den bisherigen Ceconomy-Vorstandsvorsitzenden Karsten Wildberger (56) als Minister für Digitalisierung und Staatsmodernisierung in der schwarz-roten Bundesregierung eingeplant. Das geht aus der Kandidatenliste hervor, die die Partei von Friedrich Merz für die von ihr besetzten Ministerposten am Montag veröffentlicht hat.

Die Mediamarkt-Saturn-Mutter Ceconomy bestätigte den Vorgang in einer Mitteilung. Darin heißt es, Wildberger habe „den Aufsichtsrat der Ceconomy AG um eine einvernehmliche kurzfristige Entbindung von seinen Aufgaben im Unternehmen zum 5. Mai 2025 gebeten, um in der sich konstituierenden neuen Bundesregierung den Ministerposten für Digitalisierung und Staatsmodernisierung anzunehmen“. Die Wahl von CDU-Chef Friedrich Merz zum Bundeskanzler soll am 6. Mai stattfinden.

Wildberger ist promovierter Physiker

Wildberger lässt sich in der Mitteilung mit den Worten zitieren: „Ich fühle mich geehrt über das Vertrauen, das Friedrich Merz in mich setzt, und die Möglichkeit, der neue Minister für Digitales zu werden. Digitalisierung und Technologie waren prägende Themen meiner beruflichen Laufbahn, und das neue Ministerium wird eine entscheidende Rolle bei der Modernisierung unseres Landes spielen.“ Der Ceconomy-Aufsichtsrat arbeite bereits an einer Nachfolgelösung, hieß es.

Wildberger ist seit August 2021 Vorstandschef der Ceconomy AG. Zuvor war er Vorstandsmitglied von E.on. Wildberger ist promovierter Physiker und verfügt zudem über einen Abschluss in International Business Administration von der französischen Business School Insead.

Katharina Reiche kehrt als Wirtschaftsministerin zurück

Auch das Wirtschaftsressort will Merz mit einer Führungsfigur aus der Privatwirtschaft besetzen: Das Ministerium für Wirtschaft und Energie, zuvor von Robert Habeck (Grüne) geleitet, soll zukünftig Katharina Reiche unterstehen. Die 51-Jährige ist seit 2020 als Vorstandschefin der Westenergie AG tätig, einer Tochtergesellschaft des E.on-Konzerns.

Die Diplom-Chemikerin ist allerdings in der Bundespolitik keine Unbekannte. Die CDU-Politikerin war von 1998 bis 2015 Mitglied des Deutschen Bundestags und fungierte zwischenzeitlich als stellvertretende Vorsitzende der Unionsfraktion. Vor ihrem Ausstieg aus der Politik 2015 war sie Parlamentarische Staatssekretärin beim Bundesminister für Verkehr und digitale Infrastruktur.

Alois Rainer wird Agrar- und Ernährungsminister

Das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) fiel bei der Ressortverteilung an die CSU. Die bayerische Schwesterpartei der CDU will, dass Alois Rainer neuer Agrarminister unter Merz wird. 

Alois Rainer ist auf einem Bauernhof groß geworden und gelernter Metzgermeister. Seit Jahrzehnten führt er den bäuerlichen Betrieb seiner Familie, zu dem auch ein Gasthof gehört. Der Politiker sitzt seit 2013 im Bundestag und steht aktuell dem Finanzausschuss vor. Zudem ist Rainer im Gegensatz zu Wildberger und Reiche Mitglied des Bundestags. 

SPD will Ausgang des Mitgliederentscheids abwarten

Parlamentarische Staatssekretärinnen sollen Martina Engelhardt-Kopf aus Bayern und Silvia Breher aus Niedersachsen werden.

Die Sozialdemokraten haben ihre Kabinettsmitglieder bisher nicht benannt. SPD-Chef Klingbeil sagte vor wenigen Tagen, man wolle spätestens am 5. Mai Klarheit haben. Zuvor müssen die SPD-Mitglieder dem mit der Union ausgehandelten Koalitionsvertrag zustimmen. Die Abstimmung endet am morgigen Dienstag um Mitternacht. Der SPD fallen unter anderem das Bundesfinanzministerium und das Bundesministerium für Arbeit und Soziales zu. 

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