Der Handelsverband Deutschland hat die künftige Bundesregierung aufgefordert, siie solle sich in Brüssel für eine innovationsfreundlichere Digitalpolitik einsetzen. Die europäischen Regelungen für Digitalisierung, künstliche Intelligenz und Deep Tech bildeten einen undurchdringlichen Dschungel aus Vorschriften, so der Verband.
Deutliche Kritik an AI Act der EU
„Europa muss seine Innovationsbremse lösen. Sonst verkommt es zur Zuschauertribüne der digitalen Revolution“, sagt der stellvertretende HDE-Hauptgeschäftsführer Stephan Tromp. Ein Regelkorsett mache keinen Innovationsstandort. Wer sich in regulatorischer Selbstblockade verliere, riskiere wirtschaftliche Stagnation.
Der Verband kritisierte besonders den AI Act der Europäischen Union. Die hohen Maßstäbe für den Einsatz künstlicher Intelligenz im Handel und in digitalen Dienstleistungen führten dazu, dass europäische Unternehmen mit komplizierten Zertifizierungsverfahren und bürokratischen Hürden kämpften.
HDE sieht US-Shopping als beispielgebend an
In den USA gehörten smarte Einkaufserlebnisse, automatisierte Lieferprozesse und datengetriebene Geschäftsmodelle dagegen längst zum Alltag, so der HDE.
Der Verband forderte die künftige Bundesregierung auf, sich für schlanke, praxisgerechte Digitalgesetze, die gezielte Förderung digitaler Handelskonzepte und massive Investitionen in die digitale Infrastruktur stark zu machen. „Der europäische Binnenmarkt ist eine historische Errungenschaft. Damit er auch im digitalen Zeitalter den Wohlstand sichern kann, muss Europa auf Innovationsgeist setzen“, betont Tromp.