Konjunktur schwächelt Deutsche Wirtschaft schrumpft um 0,2 Prozent

Die deutsche Wirtschaft ist im vierten Quartal 2024 um 0,2 Prozent geschrumpft. Besonders die Exporte brachen mit einem Minus von 2,2 Prozent ein. Während die Industrie weiter schwächelt, entwickelte sich der Handel positiv.

Dienstag, 25. Februar 2025, 08:22 Uhr
Theresa Kalmer
Das Bruttoinlandsprodukt ist im 4. Quartal 2024 gegenüber dem 3. Quartal 2024 - preis-, saison- und kalenderbereinigt - um 0,2 Prozent gesunken. Wie das Statistische Bundesamt mitteilt, bestätigte sich damit das Ergebnis der Schnellmeldung von Ende Januar. Bildquelle: Getty Images

Die deutsche Wirtschaft ist im vierten Quartal 2024 geschrumpft. Das Bruttoinlandsprodukt sank von Oktober bis Dezember um 0,2 Prozent im Vergleich zum Vorquartal, wie das Statistische Bundesamt mitteilte. Damit bestätigte die Behörde ihre erste Schätzung von Ende Januar. Für das Gesamtjahr 2024 ergab sich ein Rückgang der Wirtschaftsleistung um 0,2 Prozent.

Besonders stark belasteten die Exporte die Entwicklung. Die Ausfuhren von Waren und Dienstleistungen sanken im vierten Quartal um 2,2 Prozent gegenüber dem Vorquartal. Einen stärkeren Rückgang hatte es zuletzt im zweiten Quartal 2020 gegeben. Die Warenexporte brachen dabei besonders deutlich um 3,4 Prozent ein. Die Importe stiegen hingegen um 0,5 Prozent.

Die Industrie setzte ihre Talfahrt fort. Das Verarbeitende Gewerbe verzeichnete im siebten Quartal in Folge einen Rückgang der Wirtschaftsleistung, diesmal um 0,6 Prozent. Vor allem der Maschinenbau und die Autoindustrie produzierten deutlich weniger. Auch das Baugewerbe schrumpfte um 0,9 Prozent. Positive Entwicklungen gab es dagegen im Handel, Verkehr und Gastgewerbe mit einem Plus von 0,5 Prozent.

Staatskonsum steigt stärker als private Ausgaben

Die privaten Konsumausgaben legten leicht um 0,3 Prozent zu. Die Verbraucher gaben mehr Geld für Gesundheitsleistungen sowie Nahrungsmittel, Gas und Kraftstoffe aus. Der Staatskonsum stieg mit 4,0 Prozent deutlich stärker. Die Investitionen in Ausrüstungen wie Maschinen und Fahrzeuge sanken zum fünften Mal in Folge, diesmal um 0,3 Prozent. Die Bauinvestitionen legten dagegen dank milder Witterung um 1,0 Prozent zu.

Die Zahl der Erwerbstätigen blieb mit 46,3 Millionen Menschen nahezu unverändert. Die Bruttolöhne und -gehälter stiegen um 4,6 Prozent, während die Unternehmens- und Vermögenseinkommen um 8,3 Prozent sanken. Im europäischen Vergleich entwickelte sich die deutsche Wirtschaft unterdurchschnittlich. Während die Wirtschaftsleistung in der Europäischen Union insgesamt um 0,2 Prozent wuchs, stagnierte sie in Italien und sank in Frankreich um 0,1 Prozent. Deutlich besser lief es in Spanien mit einem Plus von 0,8 Prozent und in den USA mit einem Zuwachs von 0,6 Prozent.

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