Die Preise für Nahrungsmittel in Deutschland sind 2024 im Vergleich zum Vorjahr um 1,4 Prozent gestiegen. Molkereiprodukte verbilligten sich um 2,1 Prozent, Gemüse um 1,5 Prozent, wie das Statistische Bundesamt mitteilte. Dagegen verteuerten sich Speisefette und Speiseöle um 10,3 Prozent. Zucker, Marmelade, Honig und andere Süßwaren kosteten 6,4 Prozent mehr als im Vorjahr. Alkoholfreie Getränke verteuerten sich um 6,4 Prozent.
Der Preisanstieg bei Nahrungsmitteln schwächte sich damit deutlich ab. Im Jahr 2023 hatte die Teuerung in diesem Bereich noch bei 12,4 Prozent gelegen. Im Dezember 2024 stiegen die Nahrungsmittelpreise im Vergleich zum Vorjahresmonat um 2,0 Prozent. Die Preise in Gaststätten erhöhten sich 2024 mit 6,8 Prozent überdurchschnittlich stark.
Preisrückgänge bei Energie schwächten im Dezember ab
Die Energiepreise sanken 2024 im Vergleich zum Vorjahr um 3,2 Prozent. Strom verbilligte sich um 6,4 Prozent, leichtes Heizöl um 3,9 Prozent und Erdgas um 3,5 Prozent. Fernwärme verteuerte sich dagegen um 27,1 Prozent. Die Kraftstoffpreise sanken um 3,2 Prozent. Im Dezember 2024 schwächten sich die Preisrückgänge bei Energie allerdings ab. Die Teuerungsrate für Energie lag im letzten Monat des Jahres bei minus 1,6 Prozent, nach minus 3,7 Prozent im November.
Statistisches Bundesamt warnt vor hoher Kerninflation
Die gesamte Inflationsrate in Deutschland sank 2024 auf 2,2 Prozent, nach 5,9 Prozent im Jahr 2023 und 6,9 Prozent im Jahr 2022. Die Dienstleistungen verteuerten sich 2024 mit 3,8 Prozent überdurchschnittlich stark. Besonders deutlich stiegen die Preise für Versicherungen mit 13,2 Prozent.
Die Kerninflation, also die Teuerungsrate ohne Berücksichtigung von Energie und Nahrungsmitteln, lag 2024 bei 3,0 Prozent, nach 5,1 Prozent 2023 und 3,8 Prozent 2022. Im Vergleich zu den beiden Vorjahren hat sich dieser Wert abgeschwächt, er liegt damit aber weiterhin deutlich über der Gesamtteuerung. Ohne die Energiepreise hätte die Jahresteuerungsrate bei 2,9 Prozent gelegen.
Inflationsrate im Dezember steigt auf 2,6 Prozent
Zum Jahresende verstärkte sich der Preisauftrieb. Die Inflationsrate lag im Dezember bei 2,6 Prozent, nach 2,2 Prozent im November und bestätigt damit die bereits veröffentlichen vorläufigen Zahlen des Statistischen Bundesamts.
Ohne Berücksichtigung der Preise für Nahrungsmittel und Energie hätte die Inflationsrate im Dezember 2024 bei 3,3 Prozent gelegen. Dies verdeutlicht laut Statistischem Bundesamt, dass die Teuerung in anderen wichtigen Güterbereichen überdurchschnittlich hoch war.
Kein Abflauen der Inflation in Sicht
Ein Ende der Teuerung ist nicht in Sicht, im Gegenteil: Wegen geplanter Preiserhöhungen vieler Unternehmen erwartet das Münchner Ifo-Institut einen Wiederanstieg der Inflation. „In den kommenden Monaten dürfte sich die Inflationsrate bei etwa 2,5 Prozent und damit über dem Ziel der Europäischen Zentralbank einpendeln“, sagte Ifo-Konjunkturchef Timo Wollmershäuser. Grund ist, dass so viele Firmen höhere Preise planen wie zuletzt im April. Der Ifo-Indikator der Preiserwartungen ist im Dezember auf 19,7 Punkte gestiegen, nach 15,8 Punkten im November.
Dies wird beim Einkauf an der Ladenkasse spürbar werden. Bei den konsumnahen Dienstleistern inklusive Einzelhandel ist der Anteil der Firmen, die ihre Preise erhöhen wollen, mit einem Wert von 27,1 Punkten noch höher als im Schnitt aller Wirtschaftszweige.