Der Online-Handel mit Lebensmitteln in Deutschland ist im Weihnachtsgeschäft deutlich zurückgegangen. Die Umsätze in diesem Segment sanken im Oktober und November 2024 um 2,9 Prozent auf 602 Millionen Euro im Vergleich zum Vorjahreszeitraum, wie der Bundesverband E-Commerce und Versandhandel (BEVH) mitteilte.
Der Rückgang betraf auch andere Bereiche des Online-Handels. Die Gesamtumsätze mit Waren an Endkunden brachen um 4,2 Prozent ein. Besonders stark betroffen waren die Bereiche Bekleidung und Schuhe mit einem Minus von 8,2 Prozent sowie Unterhaltungselektronik mit einem Rückgang von 5,7 Prozent. Lediglich der Bereich Freizeit-Artikel verzeichnete ein leichtes Plus von 0,8 Prozent, wozu unter anderem Spielzeug mit einem Zuwachs von 2,7 Prozent beitrug.
„Im Vergleich zum Vorjahr haben sich etwas weniger Menschen ins digitale Weihnachtsgeschäft gestürzt, ebenfalls hat die Bestellfrequenz leicht abgenommen“, erläuterte Martin Groß-Albenhausen, stellvertretender Hauptgeschäftsführer des bevh. „Bei der generellen Sparneigung der Kundinnen und Kunden, die vermehrt auf Billigangebote zurückgreifen, bleibt unterm Strich weniger für die Händler übrig“, führte er aus.
Online-Plattformen behaupten Marktposition
Die Online-Plattformen verzeichneten mit einem Minus von 0,9 Prozent den geringsten Rückgang aller Vertriebskanäle. Ihr Marktanteil am gesamten Online-Handel stieg auf 58 Prozent. Die asiatischen Plattformen Temu, Shein und AliExpress erreichten zusammen einen stabilen Marktanteil von mehr als 4 Prozent, teilte der Verband mit.
Nach den ersten elf Monaten des Jahres 2024 summiert sich der Umsatzrückgang im Online-Handel auf 1,2 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. „Seit Oktober häufen sich die Nachrichten eines massiven Stellenabbaus in der Wirtschaft, insbesondere im wichtigen Automobilsektor“, erklärte Groß-Albenhausen. Dies und die politische Unsicherheit ließen in der Bevölkerung keine ungetrübte Weihnachtsstimmung aufkommen.