Die Ausgaben für Snacks sind in Deutschland seit 2018 um 70 Prozent gestiegen. Dies geht aus dem „Consumer Index“ des Marktforschungsunternehmens Yougov hervor. Immer mehr Menschen essen zwischen den Hauptmahlzeiten.
Der Anteil der Konsumenten, die häufig Snacks wie Müsliriegel, Obst, Gemüse, Sandwiches oder Joghurt zu sich nehmen, ist zwischen 2020 und 2023 von 41,8 auf 45 Prozent gestiegen. Dies ergab eine Yougov-Umfrage unter rund 7.250 Erwachsenen. Etwa ein Drittel der Befragten verzichtet inzwischen öfter auf eine Hauptmahlzeit und isst stattdessen kleine Snacks.
Vor allem jüngere Menschen greifen häufiger zu Snacks. Weniger als 40 Prozent der 12- bis 26-Jährigen halten am klassischen Modell mit drei Hauptmahlzeiten fest. Bei den Millenials im Alter von 27 bis 41 Jahren sind es knapp 45 Prozent. Anders sieht es bei den älteren Generationen aus: Etwa zwei Drittel der Babyboomer zwischen 57 und 71 Jahren bevorzugen die traditionellen Essgewohnheiten mit Frühstück, Mittag- und Abendessen.
Yougov-Experte Kecskes erklärt Snack-Trend
„Die Tagesabläufe junger Menschen sind einfach noch nicht so strukturiert wie die der älteren Generationen. Da sind Snacks eine große Hilfe, um im täglichen Chaos schnell mal etwas zu sich zu nehmen“, erläutert Yougov-Handelsexperte Robert Kecskes. Mit der Geburt des ersten Kindes ordneten sich dann jedoch die Essenszeiten.
Der veränderte Umgang mit Mahlzeiten hat laut Kecskes auch strukturelle Gründe. Zeitdruck sowie Veränderungen in den Lebens- und Arbeitswelten führten zu neuen Ernährungsweisen. Bei zunehmend sitzenden Tätigkeiten seien kleinere Snacks vorteilhaft, da diese im Gegensatz zu schwerer Hausmannskost Fitness und Konzentration auf einem stabilen Niveau hielten.