Der deutsche Arbeitsmarkt benötigt bis zum Jahr 2040 jährlich rund 288.000 internationale Arbeitskräfte, um den künftigen Bedarf zu decken. Ohne zusätzliche Zuwanderung würde die Zahl der Arbeitskräfte von derzeit 46,4 Millionen bis 2040 auf 41,9 Millionen und bis 2060 auf 35,1 Millionen zurückgehen. Dies geht aus einer neuen Studie des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) und der Hochschule Coburg hervor.
2040 müsste Erwerbspersonenpotenzial bei 45,7 Millionen Arbeitskräften liegen
Die Studienautoren Alexander Kubis vom IAB und Lutz Schneider von der Hochschule Coburg stützen ihre Berechnungen auf Projektionen des IAB und des Bundesinstituts für Berufsbildung. Diese gehen von einem Bedarf von 44,3 Millionen Arbeitskräften im Jahr 2040 aus. Das entsprechende Erwerbspersonenpotenzial, das auch Erwerbslose und die stille Reserve einschließt, müsste bei 45,7 Millionen Personen liegen.
Bundesländer sind unterschiedlich stark betroffen
„Der demographische Wandel, der mit dem Ausscheiden der Babyboomer in den kommenden Jahren den deutschen Arbeitsmarkt vor große Herausforderungen stellt, erfordert auch Zuwanderung“, so Susanne Schultz, Migrationsexpertin der Bertelsmann Stiftung.
Die einzelnen Bundesländer wären von ausbleibender Zuwanderung unterschiedlich stark betroffen. Besonders deutliche Rückgänge von mehr als zehn Prozent drohen in Thüringen, Sachsen-Anhalt und im Saarland. Hamburg, Berlin und Brandenburg müssten dagegen mit einem weniger starken Rückgang rechnen.
Zuwanderungsbedarf vom regionalen Strukturwandel abhängig
Der Zuwanderungsbedarf hängt auch vom regionalen Strukturwandel ab. Bundesländer, in denen der strukturbedingte Arbeitskräfteaufbau den Abbau übersteigt, benötigen mehr internationale Arbeitskräfte. Dies betrifft vor allem Baden-Württemberg, Bayern, Hessen, Berlin und Hamburg.
Wie internationale Mitarbeiter dem Personalmangel im Lebensmitteleinzelhandel begegnen können, hat die Lebensmittel Praxis ausführlich beleuchtet.