Der Stromverbrauch im deutschen Einzelhandel ist im Jahr 2023 deutlich gesunken. Im Food-Bereich fiel der Verbrauch auf 284 Kilowattstunden pro Quadratmeter Verkaufsfläche. Das geht aus der Studie „Energiemanagement im Einzelhandel 2024“ des EHI Retail Institute hervor. Im Vorjahr hatte der Wert noch bei 306 Kilowattstunden gelegen. Zum Vergleich: 2018 hatte der Stromverbrauch noch bei 321 Kilowattstunden gelegen.
Zum Teil geänderte Berechnungsgrundlagen
Der Rückgang ist allerdings nicht nur auf Energieeffizienzmaßnahmen zurückzuführen. Einige Händler haben auch ihre Berechnungsgrundlagen verändert, erläutert das EHI. Werden die größten Ausreißer mit Verbrauchsveränderungen von mehr als 20 Prozent heraus gerechnet, ergibt sich ein Rückgang auf 294 Kilowattstunden pro Quadratmeter.
„Vor dem Hintergrund der internationalen Klimaziele gewinnt der nachhaltige Umgang mit Energie auch gesellschaftlich an Bedeutung“, betont Studienautor Benjamin Chini. Dies betreffe nicht nur den Point of Sale, sondern die gesamte Wertschöpfungskette.
Gemietete Immobilien sind ein Hemmschuh
Die Händler setzen nach Angaben des EHI verstärkt auf Sanierungen. Zudem sei der Trend zu größeren Kühlsortimenten, insbesondere bei Bedientheken, teilweise rückläufig. Ein Hemmnis für Energieeffizienzinvestitionen ist jedoch aus EHI-Sicht die Mietstruktur: 84 Prozent der Immobilien sind von den Händlern lediglich gemietet.
Im Nonfood-Bereich sank der Stromverbrauch 2023 auf 71 Kilowattstunden pro Quadratmeter, nach 89 Kilowattstunden im Vorjahr. Während im Food-Bereich die Kühlung mit 51 Prozent den größten Stromverbraucher darstellt, entfallen im Nonfood-Handel 58 Prozent des Verbrauchs auf die Beleuchtung.