Neue EHI-Studie Handel verlagert Werbung zunehmend in das Internet

Der deutsche Handel investiert mehr Geld in digitale Werbung als in Printmedien. Bereits 38,3 Prozent der Werbeausgaben fließen in digitales Marketing. Fast die Hälfte der Handelsunternehmen erwägt einen künftigen Verzicht auf gedruckte Werbung. Das zeigt eine Studie des EHI Retail Institute.

Mittwoch, 30. Oktober 2024, 08:56 Uhr
Theresa Kalmer
Haben gedruckte Prospekte ausgedient? Immer mehr Händler investieren in digitale Werbekanäle. Bildquelle: Adobe Stock

Der Handel in Deutschland wird seine Printwerbung bis zum Jahr 2027 voraussichtlich tdeutlich reduzieren und stattdessen verstärkt in digitales Marketing investieren. Dies geht aus dem „EHI Marketingmonitor Handel 2024 – 2027“ des EHI Retail Institute hervor.

EHI rechnet mit Anstieg bei Loyalitätsprogrammen

Print-Prospekte machen nach Angaben des EHI aktuell nur noch 33,3 Prozent der Werbeausgaben des Handels aus. Digitale Medien haben mit einem Anteil von 38,3 Prozent am Werbebudget die Printwerbung bereits überholt. Die digitalen Werbeausgaben teilen sich den Angaben zufolge in eigene Kanäle wie Apps und Social Media mit 23 Prozent sowie zugekauftes digitales Marketing wie Suchmaschinenmarketing und digitale Prospektportale mit 15 Prozent auf. Für Loyalitätsprogramme geben die Händler aktuell 14 Prozent des Budgets aus – ein Anstieg ist laut EHI zu erwarten. Der Rest geht zu 8,4 Prozent in Funk und Fernsehen und 6,4 Prozent in Außenwerbung.

„Die Investitionen in das Digitalmarketing haben sich in der letzten Dekade vervierfacht. Das macht deutlich, dass sich der Trend zu digitalen Medien unvermindert fortsetzt.“ Das sagt Marketingexpertin und Studienautorin Marlene Lohmann vom EHI. 

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EHI: Jeder vierte Händler verzichtet auf Print

27,8 Prozent der Handelsunternehmen verzichten laut EHI bereits jetzt auf Print-Prospekte. Fast die Hälfte der Unternehmen erwägt nach Angaben des EHI, künftig ganz oder teilweise auf gedruckte Werbung zu verzichten. Der Lebensmittelhandel zeigt dabei mit 45,1 Prozent eine höhere Bereitschaft zum Print-Verzicht als der Gebrauchsgütersektor mit 43,5 Prozent.

Die Ausgaben für eigene digitale Kommunikationskanäle wie Social Media, Websites und Apps werden nach der Prognose des EHI bis 2027 um 33 Prozent steigen. Immer mehr Investitionen fließen in die eigene App – sowohl für allgemeine Werbung wie auch für personalisierte Angebote. Der Bereich Loyalität steigt von 21,7 Prozent auf 27,2 Prozent.

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