Studie zum Konsumverhalten Deutsche wollen sparen – aber eher nicht bei Lebensmitteln

70 Prozent der Deutschen wollen Ausgaben reduzieren oder streichen. Die Sparbereitschaft ist besonders in der Mittelschicht ausgeprägt. Das belegt eine Studie der Team Bank. Allerdings: In der ermittelten Top Drei der Spar-Felder fehlt der Kauf von Lebensmitteln, zur Freude der Branche. 

Dienstag, 15. Oktober 2024, 12:09 Uhr
Thomas Klaus
Deutsche wollen sparen: Die Konsumneigung ist in der Mittelschicht besonders gering. Bildquelle: Getty Images/David-Prado

Die Sparbereitschaft der Deutschen wächst weiter. 70 Prozent der Bundesbürger wollen wegen der hohen Preise geplante Ausgaben reduzieren oder ganz darauf verzichten. Das zeigt eine aktuelle Studie der TeamBank. Im Vergleich zum Februar 2024 stieg die Sparbereitschaft damit um drei Prozentpunkte.

Ausgeprägter Trend zur Zurückhaltung in der Mittelschicht 

Besonders stark ausgeprägt ist der Trend zur Zurückhaltung in der Mittelschicht. Bei Haushalten mit einem Einkommen zwischen 3.000 und 4.000 Euro planen 78 Prozent gekürzte Ausgaben. Ab einem Einkommen von 4.000 Euro sind es 68 Prozent.

Am häufigsten sparen die Deutschen bei Restaurantbesuchen. 32 Prozent der Befragten gaben an, dass sie hier Ausgaben streichen wollen. In der Einkommensgruppe von 3.000 bis 4.000 Euro sind es sogar 37 Prozent. Bei Urlaubsreisen will sich jeder Fünfte einschränken. Dahinter folgen mit 17 Prozent Investitionen in die Wohnungseinrichtung. In der Top Drei fehlt also der Kauf von Lebensmitteln.   

Trotz des verhaltenen Konsumklimas verbessert sich die finanzielle Stimmung in Deutschland leicht, unterstreicht die Team Bank. Der von ihr ermittelte Liquiditätsindex stieg auf 11,5 Punkte. Dies ist der dritte Anstieg in Folge. Vom Höchstwert von 31,25 Punkten aus dem Jahr 2019 liegt der Index jedoch noch weit entfernt.

Junge Erwachsene sind optimistischer

Die Deutschen schätzen ihre individuelle Finanzlage etwas optimistischer ein als zu Jahresbeginn. 67 Prozent bezeichnen ihre aktuelle finanzielle Situation als mindestens gut. Das sind vier Prozentpunkte mehr als im Februar 2024. Besonders stark verbesserte sich die Lage der 18- bis 29-Jährigen. In dieser Altersgruppe berichten 74 Prozent von einer mindestens guten finanziellen Situation – 13 Prozentpunkte mehr als zu Jahresbeginn.

„Die höheren Tarifabschlüsse in vielen Branchen verbesserten die finanzielle Stimmung der Menschen in Deutschland zwar etwas“, sagt Christian Polenz, Vorstandsvorsitzender der Team Bank. „Nach Abzug der hohen Inflation der letzten Jahre bleibt real jedoch kaum mehr Liquidität zur Verfügung. Die Folge ist eine anhaltende Konsumzurückhaltung.“

Für die Studie wurden von Juni bis Juli von YouGov im Auftrag der Team Bank 3.160 Personen im Alter zwischen 18 und 79 Jarhren online befragt.

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