Ernährungsreport des Bundes Verbraucher achten verstärkt auf Tierwohl und Bio

Die Verbraucher in Deutschland zeigen ein wachsendes Interesse an Informationen über Lebensmittel, etwa zu Aspekten wie Tierwohl. Zugleich geht der Fleischkonsum zurück. Das geht aus dem Ernährungsreport 2024 hervor, den Ernährungs- und Landwirtschaftsminister Cem Özdemir (Foto) jetzt vorgestellt hat.

Dienstag, 24. September 2024, 09:25 Uhr
Thomas Klaus
Betont die Wahlfreiheit der Verbraucher: Bundesminister Cem Özdemir. Bildquelle: Stefan Kaminsk

Heute hat Minister Cem Özdemir (Grüne) für das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft den Ernährungsreport 2024 des Bundes vorgelegt. Er besagt unter anderem,  dass Verbraucher in Deutschland zunehmend Wert auf Informationen über Lebensmittel legen. Besonders Aspekte wie Tierwohl, Regionalität und Bio-Siegel gewinnen dem Bericht zufolge an Bedeutung.

Özdemir betonte bei der Präsentation, dass Bürger selbst über ihre Ernährung entscheiden sollten:  „Die Menschen wollen echte Wahlfreiheit. Das unterstützen wir – und zwar anhand von validen Daten.“

Die Studie, für die das Forschungsinstitut Forsa im Mai 2024 rund 1.000 Personen ab 14 Jahren befragt hatte, zeigt einige Trends. So achten mittlerweile 65 Prozent der Befragten beim Einkauf auf das Tierwohllabel – fast doppelt so viele wie noch 2015. Auch das EU-Biosiegel wird relevanter: 59 Prozent der Verbraucher achten darauf, verglichen mit 47 Prozent im Jahr 2015.

Frauen legen deutlich mehr Wert auf gesunde Ernährung als Männer

Guter Geschmack bleibt das wichtigste Kriterium beim Essen, gefolgt von Gesundheitsaspekten. Frauen legen mit 97 Prozent deutlich mehr Wert auf gesunde Ernährung als Männer mit 85 Prozent. Der tägliche Verzehr von Fleisch oder Wurst ist seit Beginn der Erhebungen rückläufig: von 34 Prozent im Jahr 2015 auf aktuell 23 Prozent.

Der Nutri-Score hat sich nach Darstellung aus dem Ernährungsreport als Orientierungshilfe etabliert. 88 Prozent der Befragten haben ihn schon einmal wahrgenommen und bei 37 Prozent beeinflusst er die Kaufentscheidung. Regionalität und Saisonalität spielen ebenfalls eine wichtige Rolle beim Einkauf.

Verbraucher erwarten von der Politik Engagement für bessere Tierhaltungsbedingungen und die Reduzierung von Lebensmittelabfällen. 88 Prozent befürworten den Ausbau des Ökolandbaus. 42 Prozent finden Obst und Gemüse zu teuer; bei Fleisch- und Wurstprodukten sind es 25 Prozent.

Mit der Ernährungsstrategie will das Ministerium gesundes und nachhaltiges Essen leichter zugänglich machen, insbesondere in der Gemeinschaftsverpflegung. Özdemir sieht darin „eine Riesenchance: für alle, die gesund essen wollen, für Unternehmen, die nachhaltige Lebensmittel und Mahlzeiten herstellen und natürlich für unsere heimische Landwirtschaft“.

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