Statistisches Bundesamt Lebensmittelpreise seit 2020 um 32 Prozent gestiegen

Die Preise für Nahrungsmittel und alkoholfreie Getränke haben sich in Deutschland seit 2020 um fast ein Drittel erhöht. Besonders stark verteuerten sich Olivenöl und Zucker. Experten erwarten eine Fortsetzung des Preisanstiegs.

Montag, 09. September 2024 - Handel
Theresa Kalmer (mit dpa)
Artikelbild Lebensmittelpreise seit 2020 um 32 Prozent gestiegen
Bildquelle: Getty Images

Die Preise für Lebensmittel in Deutschland sind in den vergangenen vier Jahren stark gestiegen. Wie das Statistische Bundesamt mitteilte, lagen die Preise für Nahrungsmittel und alkoholfreie Getränke im Juli 2024 im Durchschnitt um mehr als 32 Prozent über dem Niveau von Juli 2020. Besonders stark verteuerte sich in diesem Zeitraum Olivenöl mit einem Plus von 112,6 Prozent. Thomas Els, Bereichsleiter Verbraucherforschung der Agrarmarkt Informations-Gesellschaft, führt dies auf Ernteeinbrüche in Spanien zurück. 

Auch Zucker wurde mit einem Anstieg um 83,3 Prozent deutlich teurer, was laut Els auf Angebotssorgen am globalen Zuckermarkt zurückzuführen ist. Kekse verteuerten sich um 77,4 Prozent. Jana Fischer von der Verbraucherzentrale Hamburg erklärt dies mit gestiegenen Preisen für Rohstoffe wie Zucker, Mehl und Fette. 

Bei Milchprodukten stieg der Preis für Quark um 72,6 Prozent. Hans Foldenauer vom Bundesverband deutscher Milchviehhalter begründet den starken Anstieg mit dem aufwendigen Herstellungsprozess. Ketchup wurde um 64,9 Prozent teurer, was der Lebensmittelverband Kulinaria auf gestiegene Kosten für Inhaltsstoffe, Energie und Verpackungen zurückführt.

Als Gründe für die allgemeinen Preissteigerungen nannte das Bundesamt unter anderem die Folgen der Corona-Pandemie, den Ukraine-Krieg, den Klimawandel sowie gestiegene Kosten für Rohstoffe, Energie und Personal. Nur bei Zitrusfrüchten sanken die Preise leicht um 2 Prozent. Els erklärt dies mit einer außergewöhnlich hohen Lieferfähigkeit Spaniens bei Zitronen.

Zuletzt verlangsamte sich der Preisanstieg etwas. Im Vergleich zum Vormonat verteuerten sich Lebensmittel im Juli 2024 nur noch um 1,3 Prozent. Experten rechnen jedoch damit, dass sich der Aufwärtstrend bei den Preisen weiter fortsetzen wird. Als Grund dafür nannte Jana Fischer von der Verbraucherzentrale Hamburg den wachsenden Einfluss von Dürren und Starkregen auf die Lebensmittelproduktion. 

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