Nach mehreren Medienberichten über eine mögliche Abschaffung der Bedientheken hat Edeka nun klargestellt, dass Frischetheken mit Bedienung für Fleisch, Wurst oder Käse weiterhin ein wichtiger Teil von Supermärkten der Handelsgruppe bleiben. Der Lebensmitteleinzelhändler betonte, dass Bedientheken nicht zur Diskussion stünden. „Frischetheken mit Bedienung für Fleisch, Wurst oder Käse sind und bleiben weiterhin ein wichtiges Element, mit dem sich die Edeka-Märkte im Wettbewerb differenzieren und profilieren“, erklärte ein Unternehmenssprecher gegenüber der LP.
Nahezu alle der rund 7.000 Edeka-Märkte seien mit Theken für Fleisch, Wurst oder Käse ausgestattet. In einzelnen Märkten würden lediglich Teilelemente der Theken so gestaltet, dass sie sowohl für Selbstbedienung als auch für die Bedienung eingesetzt werden können, um gegebenenfalls flexibel auf Veränderungen der Rahmenbedingungen oder des Verbraucherverhaltens reagieren zu können. Die sogenannten hybriden Theken kommen in Randzeiten demnach auch ohne Personal aus. Der Bundesverband des Deutschen Lebensmittelhandels (BVLH) bestätigte, dass die Zahl solcher Mischformen zunimmt.
Der Hintergrund der Diskussion ist der anhaltende Personalmangel in den Supermärkten. Die großen Ketten suchen tausende neue Mitarbeiter für ihre Bedientheken. Im Stellenportal von Edeka sind derzeit rund 4.600 offene Stellen für Bedientheken ausgeschrieben, bei Rewe mehr als 3.400. Laut dem Bundesverband des Deutschen Lebensmittelhandels (BVLH) werden vor allem Metzger und Fleischfachverkäufer dringend gesucht.
Rewe und Kaufland halten ebenfalls an Bedientheken fest
Der Edeka-Händler Hieber aus Baden-Württemberg versucht, dem Personalmangel durch Rekrutierung im Ausland zu begegnen. Das Unternehmen sucht Auszubildende für die Fleischtheke in Indien. Andere Edeka-Händler verfolgen ähnliche Projekte.
Auch andere Supermarktketten halten an ihren Bedientheken fest. Rewe betonte, dass diese „weiterhin Zukunft“ hätten. Etwa 2.000 der 3.800 Rewe-Märkte verfügen über Theken als Ergänzung zum Selbstbedienungsangebot. Kaufland erklärte ebenfalls, an Bedientheken festhalten zu wollen. „Unsere Kunden schätzen dieses Angebot sehr“, sagte eine Sprecherin des Unternehmens.