GfK-Studie Kaufkraft der Deutschen steigt

Laut der heute veröffentlichten GfK-Kaufkraftstudie wird die Kaufkraft der Deutschen im Jahr 2024 auf 27.848 Euro pro Kopf steigen. Das entspricht einem rechnerischen Plus von nominal 2,8 Prozent und 767 Euro mehr pro Kopf.

Mittwoch, 10. Januar 2024 - Handel
Lebensmittel Praxis
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Für Gesamtdeutschland prognostiziert die GfK für das Jahr 2024 eine Kaufraftsumme von 2.349,2 Milliarden Euro. Im Vergleich zur revidierten Vorjahresprognose entspricht dies einem nominalen Pro-Kopf-Wachstum von 2,8 Prozent oder 767 Euro. Damit steht den Deutschen im Jahr 2024 eine durchschnittliche Kaufkraft von 27.848 Euro je Einwohner für Konsumausgaben, Wohnen, Freizeit oder Sparen zur Verfügung. Unter der Kaufkraft versteht man das nominal verfügbare Nettoeinkommen der Bevölkerung inklusive staatlicher Transferzahlungen wie Renten, Arbeitslosen- und Kindergeld. Ob und wie viel von dem nominalen Kaufkraftzuwachs den Bürgern real für Ausgaben zur Verfügung steht, hängt jedoch von der Entwicklung der Verbraucherpreise im Jahr 2024 ab.

Filip Vojtech, GfK-Einzelhandelsexperte im Bereich Geomarketing, kommentiert: „Nachdem die Kaufkraft 2023 deutlich gestiegen ist, erwarten wir für 2024 ein moderates Wachstum von 2,8 Prozent. Damit würde der Kaufkraftzugewinn zumindest die aktuell von der Bundesbank prognostizierte Inflation von 2,7 Prozent ausgleichen können. Aufgrund der politischen Unsicherheiten ist die Konsumneigung dennoch weiterhin verhalten und die Deutschen werden auch in diesem Jahr vermutlich wieder mehr Geld sparen.“

In der regionalen Kaufverteilung belegt wie in den Vorjahren das Bundesland Bayern den ersten Platz. 30.130 Euro stehen den Bayern pro Kopf für ihre Ausgaben und zum Sparen zur Verfügung, das sind über 8 Prozent mehr als im Bundesdurchschnitt. Wie in den Vorjahren weisen mit Bayern, Baden-Württemberg, Hamburg und Hessen lediglich vier der 16 deutschen Bundesländer eine überdurchschnittliche Pro-Kopf-Kaufkraft auf – in drei Vierteln der Bundesländer ist das Ausgabepotenzial in der landesweiten Betrachtung unterdurchschnittlich. Gleichzeitig setzt sich aber auch der Trend der letzten Jahre fort, dass vor allem die neuen Bundesländer die größten Kaufkraftzuwächse verzeichnen, womit sich die Kaufraftschere langsam schließt.

Rangänderungen gegenüber dem Vorjahr gibt es auf den letzten vier Plätzen: Während Thüringen, Sachsen-Anhalt und Mecklenburg-Vorpommern um jeweils einen Rang aufsteigen, rutscht Bremen 2024 um drei Plätze nach hinten und bildet das neue Schlusslicht. Den Bremern stehen im Schnitt 24.702 Euro zum Ausgeben und zum Sparen zur Verfügung, das sind gut 11 Prozent weniger als im Bundesdurchschnitt.

Bei den Landkreisen ist der bayerische Landkreis Starnberg mit einer Kaufkraft je Einwohner von 38.702 Euro (39 Prozent über dem Bundesdurchschnitt) wie in den Vorjahren auch 2024 unangefochtener Spitzenreiter unter den 400 deutschen Stadt- und Landkreisen.

Die 25 einwohnerstärksten Stadtkreise vereinen bereits mehr als 21 Prozent der Gesamtkaufkraft Deutschlands. Allerdings erreichen nicht alle deutschen Großstädte ein überdurchschnittliches Kaufkraftniveau. Die Hauptstadt Berlin liegt bei der Pro-Kopf-Kaufkraft rund 5 Prozent unter dem deutschen Durchschnitt, Essen und Dresden erreichen ein ähnliches Niveau. Leipzig, Dortmund, Mönchengladbach und Bremen liegen gut 9 Prozent unter dem Durchschnitt. Deutlich darüber liegen München und Düsseldorf mit knapp 29 bzw. 15 Prozent.

Dass die einwohnerstarken Städte und insbesondere die großen Metropolregionen unverzichtbare Zielmärkte für Einzelhändler und Dienstleiter darstellen, zeigt ein Blick auf die Kaufkraftsummen. Die Kaufkraftdichte, also die verfügbare Kaufkraftsumme in Millionen Euro je Quadratkilometer, ist in den Metropolen München und Berlin am höchsten, gefolgt von Frankfurt, Stuttgart, Düsseldorf und Nürnberg. Die Kaufkraftdichte ist damit ein wichtiger Indikator für Unternehmen, in welchen Gebieten sie bei gezielter Kundenansprache ein hohes Kaufkraftpotenzial auf kleinem Raum mobilisieren können.

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