Die Discounter verzeichneten dagegen ein deutliches Wachstum im Biobereich. Nach den jüngsten Zahlen der GfK brachen die Umsätze der Biosupermärkte binnen Jahresfrist um 10,8 Prozent ein. Die Naturkostläden und Reformhäuser verzeichneten sogar ein Minus von
37,5 Prozent.
„Wenn man nur die Zahlen der Fachmärkte sieht, könnte man den Eindruck haben, Bio spiele angesichts der hohen Inflation keine so große Rolle mehr im Bewusstsein der Verbraucherinnen und Verbraucher. Aber das ist nicht wahr“, sagt Kecskes. Bio gewinne sogar weiter Marktanteile. Doch die Menschen hätten ihr Einkaufsverhalten deutlich geändert, um angesichts der gestiegenen Preise ihre Wünsche nach einem nachhaltigen Konsum mit ihrem kleiner werdenden finanziellen Spielraum unter einen Hut zu bringen.
Bereits seit Ende des vergangenen Jahres war Kecskes zufolge zu beobachten, dass die Menschen weniger in den häufig als hochpreisig empfundenen Biofachgeschäften einkauften und stattdessen günstigere Alternativen suchten. Schritt für Schritt hätten etliche Verbraucherinnen und Verbraucher Bioeinkäufe in die klassischen Supermärkte wie Rewe oder Edeka verlagert. „Jetzt sehen wir aufgrund der starken Preiserhöhungen die nächste Stufe“, sagte Kecskes. Beim Einkauf im Supermarkt werde immer öfter vom Biomarkenprodukt zur Biohandelsmarke gewechselt. Oder die Bioprodukte würden gleich beim Discounter gekauft.