Elektromobilität Laden im Handel ist zunehmend kostenpflichtig

Mit der wachsenden Zahl der E-Autos wird das Laden im Handel zunehmend kostenpflichtig, wie eine heute veröffentlichte Umfrage des Kölner Handelsforschungsinstituts EHI ergab. Danach wuchs die Zahl der Händler, die für das Laden Gebühren verlangen, zuletzt deutlich.

Dienstag, 10. Mai 2022 - Handel
Lebensmittel Praxis
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Immer mehr E-Autos rollen auf Deutschlands Straßen. Nach den Plänen der Bundesregierung sollen es bis 2030 15 Millionen sein. Insbesondere in städtisch verdichteten Gebieten werden öffentliche Ladepunkte dringend benötigt. Der Handel mit dem breiten und dichten Standortnetz vieler Filialisten in gut frequentierten Lagen ist dafür prädestiniert, auf seinen öffentlichen Parkplätzen Ladeinfrastruktur anzubieten. 

Der Anteil der Handelsketten, bei denen das Laden nicht mehr grundsätzlich kostenfrei ist, sei in den vergangenen zwölf Monaten von 29 auf 42 Prozent gestiegen. Rund 26 Prozent der Händler bieten für Kunden immerhin noch vergünstigte Tarife beim Laden an. Bei 15 Prozent der Händler darf die Kundschaft weiter kostenfrei laden. Weitere 15 Prozent bieten das Laden für alle kostenlos an.

Gleichzeitig nimmt die Zahl der Ladestationen auf den Parkplätzen der Händler zu. Im Lebensmitteleinzelhandel bieten laut EHI schon fast drei Viertel der befragten Unternehmen (72,2 Prozent) Ladestationen für die Kundschaft an. Bei 22,2 Prozent sind sie in Planung.

Das Ladenetz wird nicht nur größer, sondern auch schneller als in der Vorjahresbefragung. Zehn Prozent der Ladestationen im Handel sind 2022 High Power-Charger (HPC) (2021: ein Prozent) und weitere 21 Prozent Schnellladesäulen (2021: 23 Prozent). Mit dem Ausbau wächst die Zahl der Händler, die für das Laden Gebühren verlangen. Bei 42 Prozent der befragten Handelsketten ist das Laden im Jahr 2022 nicht mehr grundsätzlich kostenfrei (Vorjahr: 29 Prozent). 26 Prozent bieten das Laden für die Kundschaft vergünstigt an. Bei 15 Prozent der Händler darf die Kundschaft weiter kostenfrei laden. Weitere 15 Prozent bieten das Laden für alle kostenlos an.

Strom durch Photovoltaik-Anlagen

Um die Ladestationen mit Strom zu versorgen, setzen bereits 40 Prozent der Händler Photovoltaik-Anlagen in Kombination mit Ladestationen ein. Weitere 30 Prozent geben an, den Einsatz von PV-Anlagen geplant zu haben. Ein Lastmanagement, das beim zeitgleichen Laden mehrerer E-Autos die Leistung der Ladestationen regelt, nutzen 33 Prozent in Kombination mit Ladestationen. 24 Prozent planen dies, für 43 Prozent ist die Technologie nicht relevant. Keiner der Händler nutzt aktuell Batteriespeicher in Kombination mit Ladesäulen.

Kostengünstige Realisierungsoptionen für PV-Anlagen in Eigen- und Fremdnutzung, etwa zur Versorgung von Ladesäulen, sind eine wichtige Voraussetzung für die Mobilitätswende. Eine Orientierungshilfe hierzu wird im Rahmen der EHI-Initiative Mobilität im Handel 2022 entwickelt.

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