So haben die Liechtensteiner mehr als das 34-Fache für Ausgaben und zum Sparen zur Verfügung als die Ukrainer. Das zeigt die aktuelle Studie „GfK Kaufkraft Europa 2021“, die ab sofort verfügbar ist. In dem kleinen Fürstentum in den Alpen beträgt die Pro-Kopf-Kaufkraft in diesem Jahr 64.629 Euro. Deutschland liegt mit 23.637 Euro auf Platz 8, kurz vor Schweden (23.557 Euro) und hinter Österreich (24.232 Euro).
Auch innerhalb der einzelnen Staaten ist die Kaufkraft regional zum Teil sehr unterschiedlich verteilt. Während die Unterschiede zwischen den Regionen in den Niederlanden gering sind, fallen sie in Frankreich sehr stark aus. So führt Paris die Liste mit 34.536 Euro pro Kopf an, während die Einwohner im nördlich von Paris gelegenen Kreis Saint-Denis im Schnitt nur 14.086 Euro zur Verfügung haben. Die Kaufkraftverteilung in Italien zeigt deutliche Unterschiede zwischen dem wohlhabenden Norden und dem deutlich ärmeren Süden.
Filip Vojtech, GfK-Einzelhandelsexperte im Bereich Geomarketing, erklärt zur Studie: „Nachdem die Kaufkraft im letzten Jahr aufgrund der Corona-Pandemie stagnierte, können die Menschen dieses Jahr die steigende Inflation zumindest teilweise durch nominale Kaufkraftgewinne kompensieren. Somit steht den Menschen in Europa 2021 wieder mehr Geld für Konsumausgaben, Dienstleistungen, Urlaub und vieles mehr zur Verfügung.“
Trotz steigender Preise geben die Menschen in Deutschland weiterhin nur einen relativ geringen Teil ihres Geldes für Nahrungsmittel und alkoholfreie Getränke aus – weniger als ein Achtel der Haushaltsausgaben wird dafür aufgewendet. Das geht aus einer Grafik des Bundesinformationszentrums Landwirtschaft hervor. Verbraucher profitieren dabei auch davon, dass die Lebensmittelpreise hierzulande nur minimal über dem EU-Durchschnitt liegen, das Pro-Kopf-Einkommen aber deutlich darüber.