Die Niederlande verbieten privates Silvesterfeuerwerk. Ab dem Jahreswechsel 2026/2027 dürfen Privatpersonen in diesem Land keine Böller und Raketen mehr zünden. Dies beschloss das niederländische Parlament in dieser Woche. Die Maßnahme soll Verletzungen, Umweltbelastung und Stress für Mensch und Tier reduzieren.
DUH fordert Entscheidung der Innenministerkonferenz im Juni
Die Deutsche Umwelthilfe fordert nun erneut, dass Deutschland diesem Beispiel folgt. DUH-Bundesgeschäftsführer Jürgen Resch nannte das niederländische Verbot ein „starkes Signal für die Saubere Luft und den Schutz von Mensch, Tier und Natur“. Privates Feuerwerk führe laut Resch jährlich zu zehntausenden Verletzten, Todesfällen, Panik bei Tieren, Luftverschmutzung, Bränden und großen Mengen Müll.
Die DUH führt nach eigenen Angaben bereits intensive politische Gespräche, um ein Verkaufs- und Anwendungsverbot privater Pyrotechnik in Deutschland durchzusetzen. Die Organisation fordert vom Bundesinnenministerium eine klare Entscheidung bis zur Innenministerkonferenz im Juni 2025. Resch verwies auf repräsentative Umfragen, die seit Jahren eine Mehrheit für ein vollständiges Verbot der „archaischen Böllerei“ zeigten.
Pyrotechnik-Verband: Trieb nach totaler Ruhe und Ordnung
Der Bundesverband Pyrotechnik und Kunstfeuerwerk kritisiert die Forderungen. Vorstand Ingo Schubert erklärte: „Pauschalverbote, auf bundesweiter oder auf kommunaler Ebene sind dafür absolut ungeeignet.“ Er betonte, dass in Deutschland bereits an 364 Nächten im Jahr ein Feuerwerksverbot gelte. Schubert sieht in der Forderung nach einem Verbot für die „einzige Feuerwerksnacht“ eine Intoleranz und den „Trieb nach totaler Ruhe und Ordnung“.
Die Debatte um ein mögliches Feuerwerksverbot in Deutschland könnte sich in den kommenden Monaten weiter zuspitzen. Umwelt- und Tierschützer drängen auf ein Verbot; Befürworter sehen darin einen Eingriff in langjährige Traditionen.