Varta hat seine bilanzielle und strategische Neuaufstellung abgeschlossen. Die operative Umsetzung soll bis Ende 2027 abgeschlossen sein. Dies teilte der Batteriehersteller mit. Michael Tojner und Porsche sind nun neue mittelbare Gesellschafter des Unternehmens.
Nun Konzentration auf Rolle als Innovationsführer
Nach Angaben von Varta stärkte eine Bar- und Sachkapitalerhöhung sowie eine Neufinanzierung von jeweils 60 Millionen Euro die Gruppenliquidität deutlich. Gleichzeitig senkte das Unternehmen seine Verschuldung von fast 500 Milliarden Euro auf 230 Millionen Euro und sicherte die Finanzierung längerfristig. Diese Maßnahmen sollen die nächsten operativen Wachstumsschritte und künftige Investitionen ermöglichen.
Varta will sich nun wieder auf das Wachstum im Kerngeschäft und seine Rolle als Innovationsführer bei High-End-Energiespeicherlösungen konzentrieren. Das Unternehmen will Produktions- und Forschungskapazitäten an heimischen Standorten sichern und das europäische Lieferanten-Cluster für Hochleistungsbatterien stärken.
Varta-Vorstand sieht Unternehmen zukunftsfest aufgestellt
„Die Varta AG ist finanziell solide und zukunftsfest aufgestellt mit starken, neuen Gesellschaftern“, erklärte Michael Ostermann, Vorstandsvorsitzender von Varta. Er dankte den Mitarbeitern und Geschäftspartnern für ihre Unterstützung in schwierigen Zeiten.
Der neue Aufsichtsratsvorsitzende Tojner zeigte sich vom Marktpotenzial und der technologischen Stärke des Unternehmens überzeugt. Jochen Breckner, Finanzvorstand von Porsche, betonte die Bedeutung der Zusammenarbeit bei Ultra-Hochleistungs-Lithium-Ionen-Rundzellen und den Wunsch, dass wichtige Zukunftstechnologien am Standort Deutschland gehalten und weiter entwickelt werden.
Strenger Sparkurs läuft bei Varta weiter
Um eine Insolvenz zu verhindern, hatte Varta im Juli 2024 ein Sanierungsverfahren im Rahmen des Restrukturierungsgesetzes StaRUG angemeldet. Varta beschäftigt nach eigenen Angaben derzeit rund 4.000 Mitarbeiter. Allerdings sollen jährlich mehr als 25 Millionen Euro eingespart und auch Stellen abgebaut werden, allerdings nicht in der Produktion.
Das Unternehmen unterhält fünf Produktions- und Fertigungsstätten in Europa und Asien sowie Vertriebszentren in Asien, Europa und den USA. Es ist in über 100 Ländern weltweit tätig.
In die Krise geraten war Varta unter anderem durch die stark schwankende Nachfrage nach kleinen Lithium-Ionen-Knopfzellen. Auch Managementfehler wie zum Beispiel eine zu hohe Abhängigkeit vom Hauptkunden Apple standen im Raum.