Die deutschen Fischressourcen sind rechnerisch bereits Mitte März aufgebraucht worden, wie aus der vorläufigen Versorgungsbilanz der Bundesanstalt für Ernährung und Landwirtschaft hervorgeht. Der Pro-Kopf-Verbrauch an Fisch und Meeresfrüchten lag im Jahr 2024 bei 12,1 Kilogramm. Insgesamt wurden in Deutschland rund eine Million Tonnen Fisch konsumiert. Nur 20 Prozent der verbrauchten Fischereierzeugnisse stammten aus heimischer Produktion, während 80 Prozent importiert wurden.
Die heimische Erzeugung belief sich 2024 auf 207.100 Tonnen. Davon entfielen 154.400 Tonnen auf Fischereianlandungen im Ausland. Die Binnenfischerei und Aquakultur produzierten gemeinsam 37.100 Tonnen. Die Küstenfischerei verzeichnete mit nur 15.600 Tonnen einen deutlichen Rückgang von 34 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. „Den Fisch auf unseren Tellern holen wir uns mehrheitlich nicht aus den eigenen sondern aus anderen Meeresregionen und tragen somit auch dort Verantwortung für die Konsequenzen“, erklärt Gerlinde Geltinger, Pressesprecherin beim Zertifizierer Marine Stewardship Council (MSC) Deutschland, Österreich, Schweiz.
Rund 38 Prozent der weltweiten Fischbestände sind überfischt. Die Aquakultur bringt laut der Mitteilung Herausforderungen wie Wasserverschmutzung und negative Auswirkungen auf die Biodiversität mit sich. Die Zertifizierungsprogramme MSC für nachhaltige Fischerei und ASC für verantwortungsvolle Fischzucht sollen Verbrauchern eine Orientierung für nachhaltigen Fischkonsum bieten.