Der Spirituosenhersteller Jägermeister ist im Markenstreit gegen das Start-up Selva Negra endgültig gescheitert. Das Hanseatische Oberlandesgericht wies die Berufung von Jägermeister zurück und bestätigte damit das erstinstanzliche Urteil des Landgerichts Hamburg, wie die Kanzlei KPW mitteilte.
Jägermeister hatte dem Start-up vorgeworfen, mit seinem Design die Markenrechte des bekannten Hubertushirsch-Emblems zu verletzen. Die Richter erteilten dieser Auffassung eine klare Absage. Das Gericht stellte zwar fest, dass die Jägermeister-Marke als bekannte Marke einen erweiterten Schutz genieße. Mangels Zeichenähnlichkeit bestehe jedoch keine gedankliche Verbindung zwischen den Marken, teilte die Kanzlei mit. Einen allgemeinen Motivschutz für einen Tierkopf unabhängig von der konkreten Gestaltung verneinten die Richter.
„Mit diesem Erfolg für Selva Negra vor dem Oberlandesgericht Hamburg ist der Rechtsstreit beendet. Beide Instanzen sind unserer Auffassung gefolgt und haben bestätigt, dass Selva Negra nicht die Rechte von Jägermeister verletzt“, erklärte Clemens Pfitzer, Partner der Stuttgarter Kanzlei KPW, der das Start-up in dem Verfahren vertreten hat.
Für Selva Negra bedeutet das Urteil das Ende einer schwierigen Phase. „Die vergangenen Jahre waren für uns als junges Unternehmen eine herausfordernde Zeit“, sagte Geschäftsführer und Gründer Laurin Lehmann laut der Mitteilung. Das erst seit drei Jahren am Markt aktive Start-up produziert Agavenspirituosen im Schwarzwald. Die erste deutsche Agavenspirituose brachte das Unternehmen im Herbst 2021 auf den Markt.