Der Snackhersteller Bakerman hat den insolventen Backzutatenhersteller Kessko übernommen. Über den Kaufpreis vereinbarten die Beteiligten Stillschweigen. Der Gläubigerausschuss hatte zuvor für den Investor Bakerman gestimmt.
Preis für Rohkakao um fast das Fünffache gestiegen
Bakerman übernimmt nach eigenen Angaben nahezu alle rund 100 Mitarbeiter von Kessko. Der Bonner Backzutatenhersteller hatte im Juli 2024 ein Insolvenzverfahren in Eigenverwaltung beantragt. Als Grund nannte das Unternehmen stark gestiegene Rohstoffpreise. Der Preis für Rohkakao, einen der wichtigsten Rohstoffe für Kessko, sei zeitweise auf fast das Fünffache gestiegen. Das Kessko-Management um Ralf Schlich und Christoph Rohschenkel hatte daraufhin gemeinsam mit dem Generalhandlungsbevollmächtigten, Rechtsanwalt Jens Lieser, einen strukturierten Verkaufsprozess eingeleitet.
Freude über neue Zukunftslösung für Kessko
„Ich freue mich, dass es gelungen ist, nach umfangreichen und intensiven Gesprächen mit zahlreichen Interessenten einen Investor zu finden, der ideal zu dem Leistungsportfolio von Kessko passt“, sagte Sanierungsexperte Lieser. Bakerman habe das interessanteste Fortführungskonzept und das tragfähigste Angebot unterbreitet.
„Wir freuen uns sehr über die neue Zukunftslösung für Kessko. Die Übernahme ist die Grundlage für unseren Neustart und für den Abschluss des Sanierungsverfahrens“, erklärten die Kessko-Geschäftsführer Rohschenkel und Schlich.
Kessko beliefert Kunden in 40 Ländern
Kessko stellt seit 1905 Halbfabrikate und Backgrundstoffe wie Kuvertüren, Schokoladenerzeugnisse und Krokantspezialitäten her. Das Unternehmen beliefert Bäckereien, Konditoreien, Eiscafés sowie die Back- und Süßwarenindustrie in rund 40 Ländern. Im Jahr 2023 erwirtschaftete Kessko einen Umsatz von etwa 25 Millionen Euro. Das Unternehmen wird künftig unter dem Namen Kessko fortgeführt.
Der Käufer Bakerman produziert süße und herzhafte Snacks an zwei Standorten in den Niederlanden und im Saarland. Das 2007 gegründete und von Heiko Thees geführte Unternehmen beschäftigt nach eigenen Angaben insgesamt 440 Mitarbeiter und erzielt einen Umsatz von 260 Millionen Euro. Zum Produktportfolio gehören Blätterteig- und Plunderartikel, Pizza, Pinsa und Pizzasnacks. Bakerman kannte Kessko bereits als Lieferanten von Konditorei- und Backrohstoffen.