Kreislaufwirtschaft stärken Verband fordert Reform des Verpackungsgesetzes

Die Allianz Verpackung und Umwelt hat ihre Empfehlungen zur Bundestagswahl veröffentlicht. Der Verband will recycelbare Verpackungen für Hersteller finanziell attraktiver machen und fordert zudem eine wissenschaftliche Bewertung von Mehrweg- und Einwegsystemen.

Donnerstag, 13. Februar 2025, 12:02 Uhr
Theresa Kalmer
Die AVU hat ihre Empfehlungen zur Bundestagswahl veröffentlicht. Im Mittelpunkt der Vorschläge steht der konsequente Ausbau der Kreislaufwirtschaft. Bildquelle: Alpla Group

Die Allianz Verpackung und Umwelt (AVU) hat ihre Forderungen zur Bundestagswahl 2025 vorgelegt. Der Verband verlangt von der neuen Bundesregierung einen konsequenten Ausbau der Kreislaufwirtschaft und einen wettbewerbsorientierten Rechtsrahmen. „Das Schließen von Rohstoffkreisläufen ist ein entscheidender Faktor für den Klimaschutz und schafft Tausende Arbeitsplätze“, erklärte der AVU-Vorsitzende Carl Dominik Klepper laut der Mitteilung.

Die AVU plädiert für eine Reform des Verpackungsgesetzes. Diese soll recycelbare Verpackungen und solche mit hohem Rezyklatanteil oder nachwachsenden Rohstoffen für Hersteller finanziell attraktiver machen. „Eine wettbewerbsorientierte Reform des Verpackungsgesetzes führt dazu, dass recycelbare Verpackungen und solche mit hohem Anteil an Rezyklaten oder nachwachsenden Rohstoffen echte finanzielle Vorteile für die Hersteller haben“, erläuterte Klepper in der Mitteilung. Der Verband fordert zudem eine wissenschaftlich fundierte Bewertung von Mehrweg- und Einwegsystemen. Beide Systeme hätten abhängig vom Kontext ihre Berechtigung.

Eine zentrale Herausforderung sieht der Verband in der Umsetzung der Ende 2024 verabschiedeten EU-Verpackungsverordnung PPWR. Die Details zu dieser Reform werden in den kommenden Jahren entwickelt. Die AVU fordert bürokratiearme Regeln, die mit dem deutschen System kompatibel sind. Ab 2030 müssen Verpackungen europaweit recyclingfähig sein. Kunststoffverpackungen müssen dann zudem einen Mindestanteil an Rezyklaten enthalten. Die vorgesehene Rezyklateinsatzquote von 10 Prozent für kontaktsensitive Kunststoffverpackungen sei nach aktuellem Stand kaum erfüllbar, da keine geeigneten Recyclingprozesse zur Produktion entsprechender Rezyklate zugelassen seien, teilte die AVU mit.

AVU kritisiert Littering-Abgabe

Beim Thema Littering, also dem achtlosen Wegwerfen von Müll, fordert der Verband eine effektivere Aufklärung und konsequente Ahndung. Die AVU kritisiert die Umsetzung der bereits eingeführten Abgabe für Hersteller von Produkten, die häufig weggeworfen werden. Die Auswahl der betroffenen Produkte sei kaum nachvollziehbar. Zudem schaffe eine europaweit unterschiedliche Umsetzung neue Bürokratie für die Hersteller. Die Finanzierung von Reinigungsmaßnahmen durch die Hersteller führe zu steigenden Verbraucherpreisen.

Die AVU vertritt nach eigenen Angaben die gesamte Wertschöpfungskette von der Verpackungsindustrie über die Konsumgüterwirtschaft und den Handel bis zu den dualen Systemen, Entsorgern und Verwertern. Der Verband engagiert sich seit 1986 für die Produktverantwortung bei Verpackungen.

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