Der Strauchbeerenanbau in Deutschland erlebte 2024 einen deutlichen Rückgang. Das Statistische Bundesamt (Destatis) meldete eine um 10,6 Prozent gesunkene Erntemenge von rund 37.000 Tonnen. Die Anbaufläche verringerte sich im Vergleich zum Vorjahr leicht um 1,0 Prozent auf 9.200 Hektar.
30 Prozent Minus bei Schwarzen Johannisbeeren
Destatis nannte als Gründe für den Ertragsrückgang Frost während der Blütezeit, Trockenheit im Frühjahr sowie starke Regenfälle zur Erntezeit. Im Vergleich zum Durchschnitt der vergangenen sechs Jahre fiel die Strauchbeerenernte um 10,5 Prozent geringer aus. Zuletzt ernteten die Landwirte 2020 mit 35.800 Tonnen weniger.
Die Kulturheidelbeere blieb mit einer Anbaufläche von 3.500 Hektar die wichtigste Strauchbeerenart in Deutschland. Sie machte 38 Prozent der Anbaufläche und 40,7 Prozent der Erntemenge aus. Die Ernte von Kulturheidelbeeren sank im Vergleich zum Vorjahr um 1,5 Prozent auf 15.100 Tonnen. Weitere bedeutende Strauchbeerenarten waren Himbeeren mit 7.000 Tonnen (plus 4,4 Prozent), Rote und Weiße Johannisbeeren mit 6.800 Tonnen (minus 20,5 Prozent) sowie Schwarze Johannisbeeren mit 2.800 Tonnen (minus 30,1 Prozent).
Himbeeranbau verlagert sich in Gewächshäuser
Die Landwirte verlagerten den Himbeeranbau zunehmend in geschützte Umgebungen. Die Freilandfläche für Himbeeren schrumpfte um 12,8 Prozent auf 380 Hektar, während die Anbaufläche in Gewächshäusern und anderen hohen begehbaren Schutzabdeckungen um 4,2 Prozent auf 450 Hektar wuchs. Insgesamt stammten 17,9 Prozent der gesamten Strauchbeerenernte aus geschützten Anbauflächen. Das entspricht einem Anstieg von 7,1 Prozent gegenüber dem Vorjahr.
Aroniabeere wichtigste Kulturart im Öko-Anbau
Der ökologische Strauchbeerenanbau verzeichnete ebenfalls einen Rückgang. Die Erntemenge aus vollständig ökologischer Erzeugung sank um 14,8 Prozent auf 4.200 Tonnen, obwohl die ökologisch bewirtschaftete Fläche um 3,1 Prozent auf 2.980 Hektar zunahm. Die wichtigste Kulturart im ökologischen Anbau war die Aroniabeere mit 870 Hektar, gefolgt von der Kulturheidelbeere mit 580 Hektar und Sanddorn mit 530 Hektar.
Diese Entwicklungen zeigen, dass der Strauchbeerenanbau in Deutschland vor großen Herausforderungen steht. Die Verlagerung des Anbaus in geschützte Umgebungen, insbesondere bei Himbeeren, belegt die Bemühungen hin, dass die Erträge trotz widriger Wetterbedingungen gesichert bleiben. Gleichzeitig bleibt der ökologische Anbau ein wichtiger Bestandteil der deutschen Strauchbeerenproduktion, auch wenn er 2024 Einbußen hinnehmen musste.