Studie zur Cybersicherheit Experten empfehlen der Industrie dringende Nachrüstungen

Das Cybersicherheitsunternehmen Onekey warnt vor anhaltenden Softwareschwachstellen und fordert die deutsche Industrie auf, sie solle ihre Cyberresilienz zu stärken. Aus einem Report des Unternehmens geht hervor, dass die Softwaresicherheit im vergangenen Jahr vernachlässigt worden sei.

Mittwoch, 05. Februar 2025, 12:57 Uhr
Thomas Klaus
Immer mehr Hackerangriffe: Aber die Industrie ist einem aktuellen Report zufolge noch immer zu nachlässig. Bildquelle: Getty Images

Das Cybersicherheitsunternehmen Onekey aus Düsseldorf warnt vor einer anhaltenden Bedrohungslage durch Softwareschwachstellen und fordert die deutsche Industrie auf, sie solle ihre Cyberresilienz im Jahr 2025 stärken. 

Zwei Drittel der Unternehmen sehen Verbesserungsbedarf

Das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) entdeckt monatlich durchschnittlich mehr als 2.000 neue Softwareschwachstellen, von denen es etwa 15 Prozent als kritisch einstuft. Jan Wendenburg, Chef von Onekey, verweist auf den „OT+IoT Cybersecurity Report 2024“ seines Unternehmens. Dieser zeigt ihm zufolge Versäumnisse der Industrie im Bereich der Softwaresicherheit für vernetzte Geräte, Maschinen und Anlagen im vergangenen Jahr auf. „Die Industrie hat auf diesem Gebiet 2025 einen enormen Nachholbedarf gegenüber dem Vorjahr“, erklärt Wendenburg.

Der Bericht basiert auf einer Umfrage unter 300 Führungskräften aus der Industrie. Demnach sehen rund zwei Drittel der befragten Unternehmen Verbesserungsbedarf bei ihrer Cybersicherheit. Ein Drittel davon stuft das eigene Budget für Hackerabwehr als „begrenzt“ ein. Bei 27 Prozent der Firmen bleibt die Budgetsituation für Cybersicherheit unklar.

Onekey empfiehlt Aufstockung der IT-Sicherheitsbudgets

Nur 34 Prozent der Unternehmen verfügen nach eigener Einschätzung über ein „angemessenes“ oder „signifikantes“ Budget für Cybersicherheitsinitiativen. Wendenburg empfiehlt den anderen zwei Dritteln, „ihr IT-Sicherheitsbudget im neuen Jahr zu klären und zügig aufzustocken“.

Die Studie zeigt auch, dass Unternehmen auf verschiedene Maßnahmen zur Stärkung ihrer Cyberresilienz setzen. 36 Prozent führen Bedrohungsanalysen durch, 23 Prozent veranlassen Penetrationstests und 22 Prozent setzen auf Intrusion Detection. Überraschenderweise verlassen sich 38 Prozent der Unternehmen hauptsächlich auf vertragliche Zusicherungen ihrer IT-Dienstleister und -Lieferanten bezüglich der Sicherheit. Wendenburg zweifelt jedoch an der Wirksamkeit dieser Maßnahme und verweist auf vergangene Sicherheitsvorfälle bei namhaften Unternehmen.

Vordefinierte Geschäftsprozesse sollten selbstverständlich sein

Besorgniserregend sei, dass nur ein knappes Drittel (32 Prozent) der untersuchten Unternehmen Verfahren eingerichtet hat, um aus Sicherheitsvorfällen zu lernen und Verbesserungen umzusetzen. „Vordefinierte Geschäftsprozesse, die den Umgang mit Hackerangriffen sowohl während einer Attacke als auch im Nachgang festlegen, sollten eigentlich zum selbstverständlichen Sicherheitsrepertoire jeder Firma gehören“, betont Wendenburg.

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