ANG-Beschäftigungsbericht Ernährungsindustrie wartet sieben Monate auf neue Mitarbeiter

Die Besetzung offener Stellen in der deutschen Ernährungsindustrie dauert immer länger. Unternehmen müssen inzwischen rund sieben Monate warten, bis sie eine Vakanz besetzen können. Gleichzeitig sinkt die Zahl der Auszubildenden in der Branche.

Montag, 20. Januar 2025, 13:40 Uhr
Theresa Kalmer
Personalknappheit: Zwei Mitarbeiter stehen in einer Brotfabrik am Fließband
Mitarbeiter für die Produktion und andere Aufgaben zu finden, wird für die Lebensmittelindustrie immer schwieriger. Bildquelle: Getty Images

Die Ernährungs- und Genussmittelindustrie in Deutschland findet immer schwerer Personal. Die durchschnittliche Zeit zur Besetzung offener Stellen ist im Dezember 2024 auf 216 Tage gestiegen, teilte die Arbeitgebervereinigung Nahrung und Genuss (ANG) mit. Dies entspricht einem Anstieg von 3,9 Prozent im Vergleich zum Vorjahr.

Beschäftigtenzahlen in der Ernährungsindustrie bleiben zum Juni 2024 stabil

Die Zahl der offenen Stellen in der Branche sank laut der Mitteilung im Vergleich zum Vorjahr um 8,6 Prozent. Die Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten blieb zum Stichtag 30. Juni 2024 mit einem Plus von 0,4 Prozent zum Vorjahr nahezu unverändert. In den ernährungsspezifischen Berufen, in denen mehr als ein Drittel der Beschäftigten tätig sind, stieg die Beschäftigtenzahl um 0,1 Prozent.

Ausbildungszahlen sinken

Die Branche kämpft weiter mit sinkenden Ausbildungszahlen. Zum Stichtag 30. Juni 2024 bildeten die Unternehmen 20.782 Menschen aus. Dies entspricht einem Rückgang von 1,4 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. In den ernährungstypischen Berufen fiel der Rückgang mit 2,4 Prozent noch deutlicher aus.

„Die Fachkräftelücke heute und in Zukunft zu schließen, bleibt zentrale Aufgabe von Politik und Wirtschaft für einen wettbewerbsfähigen Wirtschaftsstandort Deutschland“, zitierte die Arbeitgebervereinigung ihre Hauptgeschäftsführerin Stefanie Sabet in der Mitteilung.

Die Branche beschäftigt nach eigenen Angaben in rund 6.000 vorwiegend kleinen und mittelständischen Betrieben etwa 643.000 Menschen.

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