Forderungspapier veröffentlicht Ölsaatenverarbeiter fordern Senkung der Energiekosten

Der Verband der ölsaatenverarbeitenden Industrie in Deutschland (OVID) verlangt anlässlich der bevorstehenden Bundestagswahlen eine Reihe von Maßnahmen von der Politik, darunter eine Senkung der Energiekosten. 

Montag, 13. Januar 2025, 14:05 Uhr
Thomas Klaus
Positionspapier von OVID: Viele Ölflaschen in einer Produktionsstraße.
Aus OVID-Sicht werden heimische Produktion und resiliente Infrastrukturen immer bedeutsamer. Bildquelle: OVID

Um die Agrar- und Ernährungswirtschaft wieder zum Zentrum von Innovationen und wirtschaftlicher Spitzenleistung in Deutschland zu machen, stellt der Verband der ölsaatenverarbeitenden Industrie in Deutschland (OVID) vier zentrale Forderungen an die Bundespolitik auf.

1. Stärkung heimischer Erzeugung und Infrastruktur

OVID fordert eine verstärkte heimische Produktion von Eiweißpflanzen, damit die Selbstversorgung mit proteinreichen Futtermitteln auf 50 Prozent erhöht wird. Dies gelinge durch bessere Anbaubedingungen, den Einsatz moderner Technologien und eine stärkere Digitalisierung. Um die Agrar-Lieferketten in Deutschland zu stärken, sollten laut Verband zudem der Ausbau von See- und Binnenhäfen sowie die Förderung der Schieneninfrastruktur priorisiert werden.

2. Freihandel und Innovationsförderung

Gefordert wird ein Green Deal mit mehr Augenmaß, der Bürokratie abbaut und neue Technologien fördert. Dazu zählt ein modernes Gentechnikrecht, das die Nutzung neuer Techniken wie der Genschere CRISPR/Cas9 regelt. Dies ermöglicht aus Verbandssicht den sicheren, wettbewerbsfähigen und wertschöpfenden Umgang mit genomeditierten Pflanzen und Rohstoffen. Auch der Abschluss neuer Handelsabkommen und die Vermeidung von protektionistischen Barrieren sind wesentliche Punkte im Positionspapier.

3. Senkung der Energiekosten und Sicherung der Wettbewerbsfähigkeit

Ein zentrales Anliegen der Ölmühlenindustrie ist die Senkung der Energiekosten. OVID fordert einen fairen Wettbewerb für energieintensive Lebensmittelbetriebe und wettbewerbsfähige Gaspreise für prozesswärmeintensive Industrien. Zudem soll die Strompreiskompensation auf diese Sektoren erweitert und eine praxisorientierte Ausgestaltung der Industrie-Netzentgelte umgesetzt werden. Das helfe den Unternehmen, ihre Energieversorgung zu flexibilisieren und langfristig konkurrenzfähig zu bleiben.

4. Nachhaltigkeit und Bioökonomie als Wachstumstreiber

Für die Ölmühlen steht fest: Es braucht einen Politikwechsel, der Nachhaltigkeit und Wachstum in Einklang bringt und Barrieren durch bürokratische Vorgaben und unklare Rechtsnormen beseitigt. OVID setzt sich daher für eine praxisnahe Umsetzung von Regulierungen zu Lieferketten und Nachhaltigkeitsbericht- erstattungen sowie der EU-Entwaldungsverordnung ein. Zusätzlich bedarf es nach OVID-Auffassung eines starken Plädoyers für die Nutzung von Biokraftstoffen, um den Klimaschutz auf der Straße zu halten. Auch gelte es, das Innovationspotenzial der Bioökonomie zu stärken, indem biobasierte Produkte in der öffentlichen Beschaffung berücksichtigt und die Forschungsförderung ausgebaut würden. 

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