BVE-Konjunkturreport Ernährungsindustrie steigert Absatz trotz Exportschwäche

Die deutsche Ernährungsindustrie verzeichnete im Oktober 2024 ein Absatzplus von 2,8 Prozent. Während das Inlandsgeschäft deutlich wuchs, ging der Auslandsabsatz zurück. Die Stimmung in der Branche bleibt getrübt.

Dienstag, 07. Januar 2025, 14:08 Uhr
Manuel Glasfort
Die deutsche Ernährungsindustrie konnte ihren Absatz im Inland zuletzt deutlich steigern, während das Auslandsgeschäft lahmte. Bildquelle: Getty Images

Die deutsche Ernährungsindustrie hat im Oktober 2024 einen preisbereinigten Absatzzuwachs von 2,8 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat erzielt. Während der Inlandsmarkt mit einem Plus von 5,4 Prozent deutlich wuchs, schrumpfte das Auslandsgeschäft um 1,4 Prozent, wie der Bundesverband der Ernährungsindustrie (BVE) mitteilte.

Die Lebensmittelhersteller erwirtschafteten den Angaben zufolge einen Gesamtumsatz von 20,5 Milliarden Euro, was einem nominalen Anstieg von 5,9 Prozent gegenüber dem Vorjahr entspricht. Davon entfielen 13,1 Milliarden Euro auf den Inlandsmarkt. Dies bedeutet einen nominalen Zuwachs von 7,3 Prozent. Im Auslandsgeschäft stieg der Umsatz nominal um 3,7 Prozent auf 7,4 Milliarden Euro.

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Die Ausfuhrpreise erhöhten sich um 5,2 Prozent, während die Inlandsverkaufspreise um 1,8 Prozent im Vergleich zum Vorjahr zulegten. Der kalender- und saisonbereinigte Produktionsindex stieg ebenfalls leicht um 0,8 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat.

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Die Stimmung in der Branche bleibt jedoch getrübt. Der ifo-Geschäftsklimaindex für die Ernährungsindustrie verbesserte sich im Dezember nur leicht auf 95,0 Punkte und liegt damit weiter deutlich unter der neutralen Marke von 100. Besonders pessimistisch zeigen sich die Hersteller in ihren Geschäftserwartungen für die kommenden sechs Monate: Nur 8 von 100 Befragten rechnen mit einer Verbesserung, während 26,2 eine Verschlechterung erwarten.

GfK meldet sinkende Verbraucherstimmung

Auch die Verbraucherstimmung in Deutschland verschlechterte sich zum Jahresende. Das GfK-Konsumklima sank im Dezember von minus 18,4 auf minus 23,1 Punkte. Für Januar prognostiziert das Institut eine leichte Erholung auf minus 21,3 Punkte. Die Lebensmittelpreise stiegen im November 2024 im Jahresvergleich um 2,6 Prozent, während die allgemeinen Verbraucherpreise um 2,2 Prozent zulegten.

Die deutsche Ernährungsindustrie ist mit rund 644.000 Beschäftigten und einem Jahresumsatz von 232,6 Milliarden Euro der viertgrößte Industriezweig des Landes. Die Branche ist stark mittelständisch geprägt: 90 Prozent der knapp 6.000 Unternehmen gehören dem Mittelstand an. Die Exportquote liegt bei 35 Prozent.

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