Fruchtsaft-Industrie Orangensaft wird nach Mercosur-Deal günstiger

Der Wegfall der Zölle zwischen Europa und Südamerika durch das Mercosur-Abkommen wird die Preise für Orangensaft senken – davon geht jedenfalls die Fruchtsaftindustrie aus. Derzeit verteuert der Zoll jeden Liter Orangensaft demnach um 15 Cent. Brasilien dominiert als größter Agrarproduzent der Mercosur-Gruppe den weltweiten Orangensaftmarkt mit einem Anteil von 80 Prozent.

Montag, 09. Dezember 2024, 13:47 Uhr
Theresa Kalmer
Mercosur-Abkommen: Orangensaft wird in einer Produktion in Flaschen abgefüllt
80 Prozent des weltweit gehandelten Orangensaftes kommen aus Brasilien, dem größten Agrarproduzenten in der Mercosur-Gruppe. Das beliebte Getränk ist zuletzt deutlich teurer geworden. Bildquelle: VdF e.V.

Der Verband der deutschen Fruchtsaft-Industrie rechnet mit sinkenden Preisen für Orangensaft nach dem Abschluss des Mercosur-Abkommens. Die Abschaffung der Zölle werde sich spürbar auf die Verbraucherpreise auswirken, teilte der Verband mit.

Derzeit kostet Orangensaftkonzentrat 7.200 Dollar pro Tonne (6800 Euro pro Tonne). Dies entspricht nach Angaben des Verbands einem Rohwarenpreis von etwa 1,20 Euro pro Liter fertigen Orangensaft. Hinzu kommt ein Zoll von 12,2 Prozent, der den Preis um 15 Cent erhöht. Verpackung, Logistik, die Handelsspanne und die Mehrwertsteuer treiben den Verbraucherpreis zusätzlich nach oben.

„Aus Sicht des Verbandes begrüßen wir das Mercosur-Abkommen ausdrücklich, da die wegfallenden Zölle nicht nur die Importpreise senken, sondern sich auch positiv auf die Verbraucherpreise auswirken werden“, zitierte der Verband seinen Geschäftsführer Klaus Heitlinger in der Mitteilung.

Brasilien liefert 80 Prozent des weltweit gehandelten Orangensafts. Das Land ist der größte Agrarproduzent in der Mercosur-Gruppe. Das Mercosur-Abkommen soll den größten Binnenmarkt der Welt schaffen mit rund 700 Millionen Menschen. Die EU-Kommission hat erst Ende vergangener Woche den Abschluss der Verhandlungen verkündet

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