Molkereikonzern spart Friesland Campina schließt zwei Standorte in den Niederlanden

Der niederländische Molkereikonzern Friesland Campina plant die Schließung zweier Produktionsstandorte. In Born und Leeuwarden fallen insgesamt 186 Arbeitsplätze weg. Die Kondensmilchproduktion wird künftig in Kooperation mit Hochwald fortgeführt.

Mittwoch, 20. November 2024, 08:27 Uhr
Theresa Kalmer
FrieslandCampina: Produktionsstandort von FrieslandCampina
Das Käsewerk in Born soll spätestens am 10. Mai 2025 schließen. Bildquelle: FrieslandCampina

Der Molkereikonzern Friesland Campina will zwei Standorte in den Niederlanden schließen und 186 Arbeitsplätze streichen. Das Unternehmen teilte mit, es werde die Naturkäseproduktion von Born nach Workum verlagern und den nördlichen Teil des Produktionsstandorts Leeuwarden stilllegen.

Das Käsewerk in Born soll nach Angaben des Unternehmens spätestens am 10. Mai 2025 schließen. Durch diese Maßnahme fallen 99 Arbeitsplätze weg. In Leeuwarden will Friesland Campina alle Aktivitäten auf den südlichen Teil des Produktionsstandorts konzentrieren. Von den derzeit 927 Arbeitsplätzen in Leeuwarden sollen 87 gestrichen werden.

Strategische Partnerschaft mit Hochwald

Die Produktion von gesüßter Kondensmilch in Leeuwarden will Friesland Campina zum 1. Juni 2026 einstellen. Diese Produktion verlagert Friesland Campina zu dem Molkereiunternehmen Hochwald nach Bolsward. Im Gegenzug wird Friesland Campina in Leeuwarden Kondensmilch für Hochwald herstellen. Beide Unternehmen haben dafür einen mehrjährigen Vertrag geschlossen. „Für Genossenschaften steht die Wertschöpfung für die Mitglieder an oberster Stelle. An diesem Beispiel zeigt sich ein kreativer Ansatz, wie Unternehmen auf Augenhöhe zusammenarbeiten“, erklärte Hochwald-Chef Detlef Latka in einer Mitteilung.

Friesland Campina-Manager Cutter betont Effizienz

„Friesland Campina muss kosteneffizient, nachhaltig und zukunftssicher bleiben“, begründete David Cutter, Chief Supply Chain and Research & Development Officer der Royal Friesland Campina, die Maßnahmen. Das Unternehmen suche ständig nach Möglichkeiten, sein Produktionsnetzwerk zu optimieren. „Wir sind uns der großen Auswirkungen der angekündigten Maßnahmen auf unsere Beschäftigten bewusst“, sagte Cutter laut Mitteilung.

Friesland Campina hat nach eigenen Angaben Beschäftigte und Gewerkschaften über die geplanten Maßnahmen informiert. Für Beschäftigte mit unbefristeten Verträgen gelte der Sozialplan des Unternehmens. Dieser biete Unterstützung bei der Suche nach einer neuen Stelle bei Friesland Campina oder außerhalb des Unternehmens.

1.146 Stellen wurden bereits abgebaut

Die Umstrukturierung erfolgt vor dem Hintergrund einer schwierigen Geschäftsentwicklung. Im ersten Halbjahr 2024 sank der Nettoumsatz von Friesland Campina um 6,7 Prozent auf 6,4 Milliarden Euro. Das Unternehmen hatte Ende 2023 die Strategie „Expedition 2030“ eingeführt und bereits im ersten Halbjahr 2024 die Zahl der Arbeitsplätze um 1.146 Stellen reduziert. Durch Kosteneinsparungen erzielte der Konzern in diesem Zeitraum eine Verbesserung des Betriebsergebnisses auf 301 Millionen Euro.

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