Dramatische Ernteschätzungen Zuckerrübenernte fällt wegen Schädlingen deutlich geringer aus

Die deutsche Zuckerwirtschaft meldet einen Produktionsrückgang von sechs Prozent bei der aktuellen Ernte. Schuld seien Krankheiten, die von der Schilfglasflügelzikade übertragen würden: Die befallene Anbaufläche habe sich auf 75.000 Hektar fast verdoppelt.

Mittwoch, 13. November 2024, 07:34 Uhr
Theresa Kalmer
Zuckerwirtschaft: Zuckerrüben auf einem Feld
Zuckerwirtschaft in Sorge: Schädlinge hinterlassen deutliche Spuren in der Ernte- und Erzeugungsschätzung. Bildquelle: Klaus Stange

Die deutsche Zuckerwirtschaft rechnet mit deutlichen Ertragseinbußen bei der diesjährigen Zuckerrübenernte. Die von der Schilfglasflügelzikade übertragenen Krankheiten SBR und Stolbur haben die erwartete Zuckerproduktion trotz höheren Rübenertrages um sechs Prozent sinken lassen. Das berichtet die Wirtschaftliche Vereinigung Zucker. Der Zuckergehalt der Rüben ging um 0,7 Prozentpunkte zurück.

Betroffene Anbaufläche fast verdoppelt

Die von den Insekten übertragenen bakteriellen Infektionskrankheiten haben nach Angaben des Verbands zu Blattverlusten und so genannten Gummirüben geführt. Die betroffene Anbaufläche hat sich den Angaben zufolge von 40.000 Hektar im Vorjahr auf mindestens 75.000 Hektar fast verdoppelt.

Branchenverband fordert Unterstützung vom BMEL

„Die Schilfglasflügelzikade ist die größte pflanzenbauliche Herausforderung, der wir uns in den nächsten Jahren stellen müssen“, so der Vorsitzende Stefan Streng. Der Branchenverband fordert nun Unterstützung vom Bundeslandwirtschaftsministerium für die Forschung zur Bekämpfung der Zikaden.

Die Wirtschaftliche Vereinigung Zucker verlangt zudem die Zulassung von Insektiziden zur Schädlingsbekämpfung. Außerdem  müssten die Standards zur Mindestbodenbedeckung in den betroffenen Regionen angepasst werden. Der Verband will damit Schwarzbrachen ermöglichen. Das soll die Ernährungsgrundlage der jungen Zikaden unterbrechen und deren Population reduzieren.

Neue Produkte