Fachkräftemangel Pharma-Industrie will auch im Lebensmittelbereich Mitarbeiter abwerben

Für das Herstellen von Arzneimitteln benötigt auch die pharmazeutische Industrie dringend Fachkräfte. Bei der Suche nach ihnen könnte diese Branche künftig auch der Lebensmittelindustrie Mitarbeiter abspenstig machen. Eine entsprechende Recruiting-Strategie empfiehlt eine neue Studie des Institutes der deutschen Wirtschaft (IW), die der Lebensmittel Praxis vorliegt.

Freitag, 11. Oktober 2024, 11:09 Uhr
Thomas Klaus
Pharmastandort mit massiven Personalnöten: Auch Mitarbeiter der Lebensmittelbranche geraten da ins Blickfeld der Recruiter. Bildquelle: Getty Images

Die pharmazeutische Industrie gehört zu den zahlreichen Branchen in Deutschland, in denen händeringend Fachkräfte und Personal gesucht werden. Möglicherweise wird das künftig auch Auswirkungen auf die Lebensmittelindustrie haben. Denn eine neue Studie des Institutes der deutschen Wirtschaft (IW) rät unter anderem zum Abwerben von Mitarbeitern aus der Lebensmittelindustrie, weil es hier interessante Überschneidungen gebe.

 176.000 Fachkräfte fehlen schon heute

Die IW-Studie wurde von der Gewerkschaft Bergbau, Chemie, Energie (IG BCE) und dem Verband forschender Arzneimittelhersteller (VfA) in Auftrag gegeben. Sie besagt: In den pharmazeutischen Berufen fehlen bereits heute 176.000 Fachkräfte. Rechnerisch kann schon jetzt jede vierte Stelle in der Pharmaproduktion nicht mehr besetzt werden. 

Im Sinne eines gesicherten Pharmastandortes Deutschland müssten die Innovations- und Wettbewerbsfähigkeit bewahrt, alle Fachkräftepotenziale ausgeschöpft, die Produktivität gesteigert und gezielt Fachkräfte aus dem Ausland gewonnen werden.  Dazu ruft VfA-Präsident Hans Steutel auf. 

 Plädoyer für kompetenzbasiertes Recruiting

Die IW-Studie rät dazu, dass potenzielle Mitarbeiter auf der Basis ihrer Kompetenzen anstatt ihrer bisherigen beruflichen Erfahrungen und Bildungsabschlüsse bewertet werden sollten. Dann zeige sich zum Beispiel, dass gelernte Bäcker über Kompetenzen wie die Einhaltung strenger Hygienestandards verfügten, die etwa auch bei einer Labortätigkeit in einem pharmazeutischen Betrieb zwingend erforderlich seien.

Das gelte in ähnlicher Weise auch für Personen, die in anderer Weise bei der Lebensmittelherstellung ausgebildet worden und tätig gewesen seien. Durch diesen Ansatz des so genannten kompetenzbasierten Recruitings werde – so die Studie – der Kandidaten-Pool der Unternehmen der Pharmazeutischen Industrie deutlich erweitert. Die notwendigen Prozesse der Nachqualifizierung seien überschaubar.

Anzeige

Italien auf der Biofach 2025

Verpackungsinnovation von Hengstenberg

Bio Krautprodukte in recyclebarer Verpackung - Ready to eat. Hengstenberg vereint Nachhaltigkeit mit Geschmack und Convenience!

Hier mehr erfahren

Neue Produkte