Die Winzer in Deutschland ernten 2024 voraussichtlich deutlich weniger Trauben als im Vorjahr. Das Statistische Bundesamt in Wiesbaden rechnet mit einer Erntemenge von weniger als 8,3 Millionen Hektolitern Weinmost. Dies entspricht einem Rückgang von fast fünf Prozent im Vergleich zu 2023.
Nach der Schätzung vom 20. September 2024 erwartet das Statistische Bundesamt eine Erntemenge von 8,26 Millionen Hektolitern. Im Vergleich zum Sechsjahresmittel 2018 bis 2023 bedeutet dies sogar einen Rückgang um 7,3 Prozent.
Als Hauptgründe für die geringere Ernte nennt die Behörde das niederschlagsreiche Frühjahr, das regional Pilzkrankheiten begünstigt hat, sowie Extremwetterereignisse wie Spätfröste, Hagel, Stürme und Starkregen. Besonders stark fällt der Rückgang an der Mosel (-30,7 Prozent), in Baden (-11,9 Prozent), in Franken (-29,8 Prozent) und im Anbaugebiet Saale-Unstrut (-71,7 Prozent) aus.
Rheinhessen und Pfalz verzeichnen Zuwächse
Die beiden größten Weinanbaugebiete Rheinhessen und Pfalz, die zusammen fast 60 Prozent der gesamten deutschen Weinernte ausmachen, verzeichnen dagegen Zuwächse. In Rheinhessen erwarten die Statistiker ein Plus von 7,1 Prozent, in der Pfalz einen Anstieg um 2,0 Prozent.
Bei den Rebsorten zeigt sich ein gemischtes Bild. Die Erntemenge der beliebtesten deutschen Rebsorte Riesling sinkt voraussichtlich um 3,1 Prozent auf 1,87 Millionen Hektoliter. Stärkere Rückgänge verzeichnen Müller-Thurgau (-10,4 Prozent) und Grauer Burgunder (-11,7 Prozent). Bei der roten Rebsorte Blauer Spätburgunder erwarten die Statistiker sogar ein Minus von 14,4 Prozent, während sie beim Dornfelder ein leichtes Plus von 2,3 Prozent prognostizieren.
Das Deutsche Weininstitut im rheinhessischen Bodenheim will die endgültige Erntemenge voraussichtlich in etwa zwei Wochen veröffentlichen. Auch dort rechnen die Experten mit einem Rückgang der Ernte im Vergleich zum Vorjahr.