Laut dem Deutschen Fischereiverband (DFV) verhindern komplizierte Regelungen im Wasser-, Natur- und Fischseuchenrecht das Wachstum der Aquakultur in Deutschland. Kurz vor dem Deutschen Fischereitag in Hamburg wiederholte der Verband seine Forderung nach einem Bürokratieabbau.
Besonders betroffen sei die Muschelproduktion in Schleswig-Holstein, die ihr Potenzial aufgrund dieser Hürden nicht ausschöpfen könne. Zudem seien die Bestände durch Fischfresser wie Kormorane und Otter bedroht, da keine ausreichenden Abwehrmaßnahmen erlaubt seien.
Die Zahlen belegen das Problem: In Deutschland produzierten die Aquakulturbetriebe im vergangenen Jahr laut dem Statistischen Bundesamt rund 35.200 Tonnen, darunter sind auch Algen. Der Wert liegt weiter unter den etwa 39.200 Tonnen, die 2011 erzeugt wurden. In Schleswig-Holstein, Bayern und Niedersachsen wird am meisten produziert, dennoch bleibe das Potenzial weitgehend ungenutzt. Im Vergleich dazu brachte die Hochsee- und Küstenfischerei fast 157.000 Tonnen an Land, was die Bedeutung der Aquakultur als ergänzende Produktionsform laut dem Verband weiter unterstreicht.
Das dreitägige Branchentreffen, das bis Donnerstag läuft, widmet sich unter anderem den Themen Ernährungssicherheit und der Rolle von Fisch in einer klimagerechten Ernährung. Der DFV vertritt rund eine Million organisierte Fischer und Angler.