Nachhaltigkeit Neue Studie benennt Hindernisse

Der Weg zur Transformation ist schwer durchschaubar und droht ohne langfristigen politischen Rahmen gerade für den Mittelstand ein Risiko zu werden. Das ist eine Erkenntnis aus einer Studie der Bundesvereinigung der Deutschen Ernährungsindustrie (BVE) in Zusammenarbeit mit RSM Ebner Stolz. Sie wirft einen eingehenden Blick auf die Treiber, Chancen und Hindernisse für Nachhaltigkeit in der Ernährungsindustrie.

Freitag, 26. Januar 2024 - Hersteller
Lebensmittel Praxis
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Gerade der Mittelstand sei von zu vielen ungewissen Regularien gleichzeitig und zu hohen Investitionen und Ressourcenaufwand überfordert, heißt es in der Studie. Nachhaltige Investitionsvorhaben würden derzeit von vielen Branchenunternehmen in ihrer Planbarkeit und Rentabilität hinterfragt. Viele Unternehmer verfügten ferner nur über ungenügende Ressourcen oder Know-how für den nachhaltigen Umbau des eigenen Unternehmens. Die BVE stellt fest: „Wenn auch alle mehr Nachhaltigkeit fordern, so bleibt die Mehrzahlungsbereitschaft beim Handel und beim Verbraucher begrenzt; mehr Nachhaltigkeit geht damit zu Lasten der Unternehmensgewinne. Das treibt besonders den Mittelstand an die Belastungsgrenzen. Nachhaltigkeit ist damit ein Wettbewerbsthema geworden.“

Mehr Nachhaltigkeit funktioniere nur unter gleichen Wettbewerbsbedingungen in der EU und diese müssten mittelstandstauglich sein, wird in der Studie unterstrichen. Höhere Nachhaltigkeitsstandards, die nur noch von wenigen Unternehmen erfüllt werden können, sind aus Sicht der BVE nicht nachhaltig. Die notwendigen Veränderungen für mehr Nachhaltigkeit könnten nur mit einer starken Wirtschaft gelingen. Dafür brauche es Planungssicherheit, Investitionsanreize und Kostenentlastungen beispielsweise bei Bürokratie und Berichts- und Auditpflichten, damit die Mehrkosten für Nachhaltigkeit tragbar seien.  „Wir leisten der Umwelt und dem Klima einen Bärendienst, wenn Produktionen wegen geringerer Kosten in Länder mit niedrigeren Umwelt- und Sozialstandards verlegt werden. Gerade kleinere und mittelständische Unternehmen dürfen mit neuen Anforderungen und Gesetzen nicht überfordert werden.“ Das meint Stefanie Sabet, BVE-Geschäftsführerin und Leiterin des Brüsseler Büros.

Dr. Jens Petersen, Partner der RSM Ebner Stolz Management Consultants, ergänzt: „Das Ziel ist klar. Trotz aller Unsicherheiten und Hindernisse müssen die Unternehmen jetzt Nachhaltigkeits-Strategie, Investitionen und Maßnahmen zum nachhaltigen Umbau angehen.“ Die Studie belegt ihm zufolge große Unsicherheit, Investitions-Zurückhaltung und heute schon absehbare Engpässe bei wichtigen, nachhaltigeren Rohwaren und Verpackungsmaterialien. Eine Reihe der Studienteilnehmer fordert Hilfen durch Politik und Einzelhandel. Bis dahin müssen aber alle Unternehmen der Ernährungsbranche rasche individuelle Lösungen finden, sagt Petersen.

 

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