Bauernverband Tierhaltung wandert ab

Der Präsident des Deutschen Bauernverbandes, Joachim Rukwied (Foto), hat vor einem weiteren Rückgang der Tierhaltung in Deutschland gewarnt. Man vermisse klare Signale aus der Politik, wie es für die Landwirte weitergehen soll.

Mittwoch, 25. Oktober 2023 - Hersteller
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Bildquelle: Deutscher Bauernverband

„Wir verabschieden uns mit unserer Produktion aus Deutschland“, sagte Rukwied am Dienstag beim Veredelungstag des Bauernverbandes in Cloppenburg. Die Politik wolle höhere Standards im Tierschutz und bei den Umweltauflagen. Damit trenne sie sich laut dem Präsidenten von der Tierhaltung und fördere zeitgleich die Einfuhr von Fleisch aus Ländern, die nicht nach den hohen deutschen Standards produzierten.

Die Politik müsse dafür sorgen, dass die Landwirte den Mehraufwand für bessere Haltungsformen vergütet bekommen, forderte Rukwied. Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir (Grüne) habe laut dem Bauernpräsidenten bisher zu wenig getan, „um die Zukunftsfähigkeit der deutschen Tierhaltung gewährleisten zu können, um junge Landwirtinnen und Landwirte, die in der Tierhaltung ihre Zukunft sehen, Zukunftsperspektiven, Planbarkeit und Verlässlichkeit aufzuzeigen“. Viele Landwirte seien bereit, ihre Ställe umzubauen, bräuchten allerdings Planungssicherheit seitens der Politik und eine Finanzierung, so Rukwied weiter.

Die Nutztierhaltung in Deutschland sei an einem Kipppunkt angekommen, betonte er. Seinen Angaben zufolge sank der Schweinebestand in den vergangenen zehn Jahren um 6,7 Millionen Tiere auf 21 Millionen Schweine, während die Zahl in Spanien um 9,2 Millionen Tiere auf 34 Millionen Schweine anstiegen sei. Im Unterschied zu Deutschland seien dort unter anderem die Umwelt- und Tierhaltungsauflagen nicht so hoch, erklärte der Vorsitzende des Fachausschusses Schweinefleisch im Deutschen Bauernverband, Hubertus Beringmeier. Die Politik in Spanien habe die Vergrößerung der dortigen Schweinehaltung zudem stark gefördert. Die deutschen Erzeugerpreise seien derzeit für die Schweinemäster zwar wieder auskömmlich, allerdings seien die Vorjahre schwierig gewesen. Gleichzeitig seien die Kosten für Futter deutlich gestiegen, so der Vorsitzende.

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