Mit 46,7 ist der Wert trotz eines Rückgangs um 4,6 Punkte allerdings immer noch hoch. Er bedeutet, dass der Anteil der Firmen, die Preise erhöhen wollen, um 46,7 Prozentpunkte höher ist, als der Anteil der Firmen, die Preise senken wollen. In den Jahren vor der Corona-Krise lag er meistens um oder unter 20 Punkten.
Allerdings gilt der Rückgang nicht für alle Bereiche: So beträgt der Wert bei den Spielwarenhändlern 94,4 Prozent, fast alle wollen also die Preise erhöhen. Auch im Lebensmitteleinzelhandel (95,1), Schreibwarenhandel (96,1) und bei Drogerien (92,4) sind besonders oft Preiserhöhungen geplant. Gerade bei den Einzelhändlern dürften die oft zum Jahreswechsel anstehenden Preiserhöhungen bei Strom und Gas eine Rolle spielen, sagt Ifo-Experte Timo Wollmershäuser.
Für den Verbraucher sei noch nicht absehbar, wann die Inflation spürbar zurückgehe. Gerade im Bereich der Vorprodukte sehe man laut Wollmershäuser aber, dass die Werte niedriger geworden seien. Hier sei viel schon durchgereicht worden.
Es gibt auch Branchen mit besonders hohen Rückgängen der Preiserwartungen: In der Gastronomie fiel der Wert beispielsweise von 80,5 auf 58,2, im Fahrradeinzelhandel von 81,9 auf 64,5. Und das Papiergewerbe weist inzwischen mit minus 10,7 sogar einen negativen Wert auf, hier werden also häufiger Preissenkungen als Preissteigerungen geplant.