Fleischkonzern Tönnies verliert an Umsatz

Tönnies hat ausgerechnet im 50. Jubiläumsjahr deutliche Einbußen erlitten. Der Umsatz des Fleischkonzerns sank 2021 auf rund 6,2 Milliarden Euro. Das Familienunternehmen investiert dennoch verstärkt in Nachhaltigkeit.

Mittwoch, 27. April 2022 - Hersteller
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„Das Jahr 2021 war für uns nicht zufriedenstellend“, sagt Clemens Tönnies, geschäftsführender Gesellschafter der Gruppe. Der Umsatzeinbruch sei vor allem auf durchgängig niedrige Erzeugerpreise und stark gesunkene Tierzahlen in Deutschland zurückzuführen. Die Branche war 2021 zudem geprägt von Corona und der Afrikanischen Schweinepest.

Tönnies verweist auf ein Jahr des Paradigmenwechsels für die gesamte Branche mit dem Ende der Werksverträge zum 1. Januar 2021. „Wir weinen dem Werkvertrag aber keine Träne nach. Als Branche haben wir zu lange daran festgehalten. Das war sicherlich ein Fehler. Wir als Marktführer hätten den Wandel früher vorantreiben müssen“, sagt Clemens Tönnies selbstkritisch.

Daher treibt die Unternehmensgruppe auch den Transformationsprozess der gesamten Ketten weiter konsequent voran. Auf die ehemaligen Dienstleister setzt Tönnies nur noch im Bereich der Vermittlung von Arbeitskräften. Doch auch dies wird die Unternehmensgruppe sukzessive in eigene Strukturen überführen. „Wir wollen das hinter uns lassen und auf eigene Beine stellen“, unterstreicht Martin Bocklage, Geschäftsführer Personal. Dafür hat das Unternehmen bereits mehrere Vermittlungs-Büros in Serbien und Polen aufgebaut und etabliert, weitere folgen unter anderem in Rumänien. Vorangetrieben hat Tönnies zudem den allgemeinverbindlichen Tarifvertrag.

Parallel dazu setzt Tönnies auch den eingeschlagenen Weg der Nachhaltigkeitsagenda „t30“ weiter fort. So investierte Tönnies 2021 trotz der schwierigen Marktlage einen dreistelligen Millionenbetrag in Nachhaltigkeit und Automatisierung. „Effizienz und Nachhaltigkeit stehen in keinem Widerspruch. Es ist unsere Aufgabe, die Versorgungssicherheit mit Tierschutz, Umweltschutz, sozialer Verantwortung und einem für die gesamte Kette fairen Preis in Einklang zu bringen“, erläutert Dr. Gereon Schulze Althoff, Leiter Qualitätsmanagement und Nachhaltigkeit.

Mit der Umweltorganisation WWF arbeitet Tönnies an einer entwaldungsfreien Lieferkette für Sojafutter. Erdölbasierte Verpackungen wurden um rund 35 Prozent reduziert. Die Sparten Bio und pflanzlicher Fleischersatz wachsen zudem stark.

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